Landkreis investiert in 2023 über 20 Millionen Euro in Baumaßnahmen

Der Bau- und Sanierungsbedarf an Gebäuden – besonders Schulen – in Waldeck-Frankenberg ist gewaltiger denn je: Noch nie standen so viele Projekte auf der Agenda. Da die Kapazitäten und personellen Ressourcen begrenzt sind, wurde jetzt eine Prioritätenliste erstellt: Allein in diesem Jahr sind 20 Millionen Euro im Haushalt veranschlagt. Zusätzlich dazu stehen rund 15 Millionen an Restmitteln zur Umsetzung an.  

Es braucht mehr Personal und Zeit
„Unser Bauprogramm ist historisch so umfangreich wie nie. Den Löwenanteil nehmen dabei die Schulen ein, aber auch bei den Verwaltungsgebäuden besteht Handlungsbedarf“, beschreibt Landrat Jürgen van der Horst die Situation. Um die Maßnahmen zielgerichtet zu planen und Schritt für Schritt umzusetzen, hat der Landkreis eine Prioritätenliste erarbeitet. „Unsere personellen Ressourcen sind begrenzt, sodass wir die an uns gestellten Anforderungen nicht sofort, sondern erst nach und nach erfüllen können. “ Der Kreishauschef macht aber auch klar: „Wir werden die geplanten Projekte definitiv alle umsetzen, nur der Zeitrahmen muss dazu erweitert werden und es braucht mehr personelle Ressourcen.“

11 Projekte in 2023 in der Umsetzung
Allein in 2023 stehen Bau- und Planungsmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro auf der Agenda. In der Umsetzung bzw. Fertigstellung in 2023 befinden sich bereits die Grundschule Edertal, die Helenentalschule Bad Wildungen und die Sporthalle der Ense-Schule Bad Wildungen. Weiterhin die Sanierung der Humboldtschule Korbach, der Anbau der Grundschule in Helsen und die Errichtung des Ersatzbaus an der Schlossbergschule Rhoden. Neben den Schulbaumaßnahmen stellt der Landkreis in diesem Jahr den Neubau des Verwaltungsgebäudes in Korbach fertig und begleiten die Fertigstellung der beiden Gesundheitszentren in Frankenau und Battenberg.

Ebenfalls in 2023 steigt der Landkreis in die Planungen für Maßnahmen in der Regenbogenschule Frankenberg, der Grundschule Geismar, der Berliner Schule Korbach, der Hans-Viessmann-Schule Frankenberg, der Grundschule Wrexen, der Mittelpunktschule Goddelsheim und der Technischen Hochschule Mittelhessen ein. Weiterhin stehen die Planungen für die technische Sanierung des Kreishauses Korbach und die Neukonzeptionierung der Anbindung des Torwärterhäuschens an die Verwaltungsstelle in Frankenberg auf dem Plan. Zusätzlich dazu stehen weitere 11 Projekte für 2023 und 14 für die kommenden Jahre bis 2029 an. Allein die bereits in diesem Jahr mit Planungsansatz vorgesehenen und aufgrund des verpflichtenden Ganztagsangebotes durchzuführenden Baumaßnahmen werden perspektivisch zu einem geschätzten Volumen von rund 75 Millionen Euro führen.

Bei allen Sanierungs-, Umbau- und Neubaumaßnahmen muss der Landkreis dabei die Projektleitung, Planung, Steuerung und Überwachung der Maßnahmen übernehmen. Das bedeutet unter anderem: Bedarfe ermitteln, Raumprogramme erarbeiten, Projektpläne erstellen, Kosten- und Zeitrahmen festlegen, Vergabeverfahren durchführen, Förderkulissen prüfen und beantragen, Planer und Dienstleister beauftragen, vernetzen und überwachen und Bauabnahmen durchführen.

Der Gesamtprozess in den Bauverfahren hat sich dabei in den vergangenen Jahren stark verändert. Denn neben den Architekten und Fachingenieuren müssen bei den Maßnahmen nun verstärkt auch Beteiligte aus den Bereichen energetische Planung, Schall- und Akustikplanung, Schadstoffsanierung, Vermessung und Sicherheits- und Gesundheitskoordination hinzugezogen werden. Hinzu kommen Herausforderungen, die durch allgemeine Lieferkettenproblematiken, Ressourcenknappheit und durch den allgemeinen Fachkräftemangel – sowohl bei den Planungsbüros und den Handwerksbetrieben, als auch im Verwaltungsbereich – entstehen.

„Der Landkreis als Träger der Baumaßnahmen und Betreiber der Gebäude steht in einer besonderen Verantwortung, der wir uns sehr bewusst sind“, sagt Jürgen van der Horst. „Um das Bauprogramm sorgfältig und nachhaltig umsetzen zu können, gilt es daher, eine kluge und realistische Strategie aufzusetzen.“ Im Rahmen der Priorisierung der Projekte ist das geschehen. Der Landrat macht hinsichtlich der Umsetzung der Maßnahmen nochmals deutlich: „Es geht nicht um das ob, sondern um das wann. Wir brauchen mehr Personal und Zeit.“


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