Linsen eines Mikroskops mit Analyseproben

MRE-Netzwerk

MRE-Netzwerk

Das MRSA-Netzwerk Waldeck-Frankenberg hat sich zum Ziel gesetzt, multiresistente Keime zu reduzieren und deren Weiterverbreitung zu verhindern. Dazu gehört eine einheitliche Verdachtsfallabklärung, eine offene Kommunikation zwischen ambulanten und stationären Bereichen und ein einheitliches Vorgehen bei der Behandlung.

Ein weiteres Ziel ist der Zusammenschluss mit Netzwerken aus Nachbarlandkreisen  und dem bereits in der Region Kassel bestehenden  zu einem Netzwerk Nordhessen, damit im Interesse der Patienten die Standards nicht an Kreisgrenzen enden.


  • Was ist MRE/MRSA?

    Abkürzungen wie MRE (= Multi- resistente Erreger) oder MRSA  sagen für sich noch nicht viel, auch wenn sie übersetzt werden. Viele Krankheitserreger können heute, anders als noch vor 60 Jahren, mit Antibiotika oder anderen Medikamenten behandelt werden, deren erstes und bekanntestes das Penicillin ist. Verschwunden sind diese Krankheitserreger deshalb aber leider nicht, viele von ihnen haben sich an die Medikamente angepasst, so dass diese nicht mehr wirksam sind. Die Erreger sind resistent geworden. Das Anwenden anderer Medikamente kann kurzfristig Abhilfe schaffen, es können sich aber neue Resistenzen entwickeln. Je schwerer ein Mensch erkrankt ist, je älter oder pflegebedürftiger er wird, um so schwieriger wird auch die Behandlung solcher resistenten Krankheitserreger, ja an einer solchen Infektion kann der Patient auch versterben. Um so wichtiger ist es, die Ausbreitung solcher Krankheitserreger zu vermeiden und die Entstehung neuer Resistenzen zu verzögern. Die Methoden sind weniger schwierig , als allgemein angenommen wird. Besonders wichtig ist dabei aber, wie so oft, eine gute Information.

  • Wer kann dem Netzwerk beitreten?

    Das MRE - Netzwerk soll die Aufgabe erfüllen, die Ausbreitung von multiresistenten Erregern zu verlangsamen und den Schutz des Einzelnen wie der Gemeinschaft vor diesen Krankheitserregern zu optimieren. Dies wird sicher durch eine Zusammenarbeit und einen intensiven Informationsaustausch aller Beteiligten am besten erreicht. So sind die Anbieter medizinischer Leistungen wie Kliniken, Rehaeinrichtungen und  Arztpraxen zum Schutz ihrer Patienten und Mitarbeiter schon heute verpflichtet und engagiert, multiresistente Erreger zu erkennen und die notwendigen Behandlungsmaßnahmen einzuleiten und zu überwachen. Eine ebenso wichtige Aufgabenstellung sehen die stationären und ambulanten  Einrichtungen, die im weitesten Sinne Pflege erbringen, in der Problematik des Umgangs mit Menschen, die durch multiresistente Keime infiziert sind. Die Krankentransportdienste, die die Verbindung zwischen den Leistungsanbietern gewährleisten, sind in Bezug auf die Ausbreitung  der multiresistenten Erreger in einer besonderen Verantwortung, benötigen zur sachgerechten Aufgabenerfüllung aber auch besondere Informationen und Handlungsanweisungen. Gleiches gilt für die Medizinalfachberufe als Heilmittelerbringer. Apotheken und Krankenkassen kommt eine besondere Aufgabe in der Aufklärung und Unterstützung der Patienten zu. Patientenorganisationen und haupt- wie ehrenamtliche Patientenbetreuer können einer möglichen Ausgrenzung von Patienten mit multiresistenten Erregern entgegenwirken. Alle weiteren Interessierten, die einen Beitrag dazu leisten können und wollen, der Verbreitung von multiresistenten Erregern entgegenzuwirken sind herzlich willkommen.

  • Welche Verpflichtungen werden eingegangen?

    Alle Mitglieder einigen sich zunächst auf die nachfolgenden drei Grundsätze:

    • 1. Eine einheitliche Verdachtsfallabklärung:
      Einigung zu Definitionen (nach den Vorgaben der KRINKO/ RKI):
      • MRSA
      • Besiedlung
      • Kolonisation
      • Infekt

    • 2. Eine offene und ehrliche Kommunikation über das Problem:
      • Einheitliche Erfassung der Infektionen
      • Einheitliche Dokumentation
      • Weitergabe der relevanten Daten im Netzwerk
      • Einheitliche Informationen bei Verlegungen, Wechsel der Betreuung

    • 3. Ein einheitliches Sanierungsschema für die Patienten/Klienten:
      • Beachtung der Vorgaben der KRINKO/RKI
      • Weiterbildung nach neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen
      • Erfahrungsaustausch aus den eigenen Ergebnissen
  • Welche Kosten entstehen?

    Es entstehen keine Kosten. Die Mitgliedschaft im MRSA-Netzwerk Waldeck-Frankenberg beginnt zum 1. des Folgemonats der Beitrittserklärung. Sie kann von den Netzwerkpartnern ohne Angabe von Gründen jeweils zum Ende des laufenden Quartals gekündigt werden.