Neujahrsaufruf von Landrat Jürgen van der Horst
Das Jahr geht zu Ende, ein neues Jahr steht schon in den Startlöchern. Im diesjährigen Neujahrsaufruf lässt Landrat Jürgen van der Horst die vergangenen zwölf Monate Revue passieren – und richtet den Blick auch auf das neue Jahr 2026.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
jedes Jahr in der Adventszeit frage ich mich von Neuem, was ich den Menschen im Landkreis Waldeck-Frankenberg als Botschaft mit in das neue Jahr geben könnte. Ich denke an die bald zu Ende gehenden 365 Tage zurück und überlege, was uns von den unzähligen Ereignissen in Erinnerung bleiben wird, was auch am ehesten in das nächste Jahr hineinwirkt. Momentan sind es wahrscheinlich die Geschehnisse im letzten Jahresquartal, einfach weil diese noch am frischesten und eindringlichsten sind. Aber was werden wir wohl in ein paar Jahren mit dem Jahr 2025 verbinden, wovon werden wir erzählen, uns worüber unterhalten?
Zur Auswahl stehen so eindrückliche Ausrufezeichen wie die Vereidigung von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika mit all ihren Folgen für die Weltpolitik. Der Tod von Papst Franziskus oder der 80. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs... die Anerkennung von Palästina als Staat durch einige bedeutende Nationen wie Kanada... das schwere Erdbeben in Afghanistan mit mehr als 2.200 Todesopfern... nicht zuletzt der Brand des Hochhauskomplexes in Hongkong, der über 150 Menschen das Leben kostete – sie alle haben das Zeug, zu „globalen Erinnerungsstücken 2025“ zu werden.
Ganz andere Themen werden wohl bei den Ereignissen im Landkreis weit vorne auf der Prioritätenliste stehen. Angefangen von der weiterhin mehr als prekären Haushaltssituation der Kommunen über Krankenhausfusion oder Ederseeresolution bis hin zur Sorge um den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest und den tatsächlichen Ausbruch der Vogelgrippe - die regionalen Erinnerungsstücke sind eher von der Sorge um direkte Einschnitte in die Lebenssituation in Waldeck-Frankenberg geprägt.
Es liegt leider in der menschlichen Natur, dass wir uns viel intensiver an Dinge erinnern, die schiefgegangen sind, an peinliche Situationen, an all das Schlechte, was uns zugestoßen ist. Dabei machen wir uns das Leben mit rückwirkenden Gedanken an Negatives unnötig schwer, verstärken dadurch nur das alltägliche Gefühl, in schlimmen Zeiten zu leben und lediglich düstere Zukunftsaussichten zu haben. Dabei stimmt das gar nicht und das merken wir ganz schnell, wenn wir auch einmal die „frohen Botschaften“ des Jahres 2025 im Landkreis Revue passieren lassen.
So sind wir zum Beispiel auf einem guten Weg, mit den Folgen des Klimawandels besser umgehen zu können; wir haben in der Kreisverwaltung Anfang 2025 ein Klimaanpassungs-Management etabliert, das aus zwei Personen besteht und unter anderem für jede Kommune einen individuellen Maßnahmenkatalog zur Anpassung an den Klimawandel erstellen wird. Einen großen Schritt zur Sicherung des dualen Studienangebots im Landkreis haben wir ebenfalls gemacht: Der Neubau des StudiumPlus-Standorts der Technischen Hochschule Mittelhessen in Frankenberg macht Fortschritte, ein wichtiger Faktor für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Waldeck-Frankenberg.
Auch in der Breitband-Mobilfunkabdeckung, der Beseitigung „weißer Flecken“ zur Verbesserung unserer digitalen Infrastruktur hat sich im zu Ende gehenden Jahr einiges getan – bei Haina-Hüttenrode und Hatzfeld-Lindenhof wurden neue Mobilfunkmasten errichtet. Und nicht zuletzt können wir stolz sein auf eine höchst leistungsfähige Klinik in der Philipp-Soldan-Stadt, denn in der renommierten Studie der FAZ wurde das Kreiskrankenhaus Frankenberg als eines von „Deutschlands besten Krankenhäusern 2025“ gelistet. Gemeinsam mit dem Stadtkrankenhaus in Korbach werden wir nach der in 2026 anstehenden Klinikfusion ein zukunftsfähiges gemeinsames Krankenhaus an zwei Standorten haben. So können wir allen Menschen in der Region eine bestmögliche und nachhaltige Gesundheitsversorgung bieten.
Sie sehen an dieser Auflistung, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, im auslaufenden Jahr gab es wahrhaftig genug, das uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen kann. Und genau das möchte ich Ihnen für 2026 mit auf den Weg geben – seien Sie zuversichtlich, lassen Sie sich nicht von negativen Schlagzeilen vereinnahmen, sehen Sie die vielen guten Ereignisse, die Ihnen überall immer wieder begegnen. Ich bin mir sicher, dass mit einer solch positiven Grundeinstellung die neuen 365 Tage im Landkreis Waldeck-Frankenberg gelingen werden. Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich einen entspannten, harmonischen Jahreswechsel und nur das Allerbeste für 2026.
Ihr Landrat Jürgen van der Horst
