Mobile Retter unterstützen seit einem Jahr den Rettungsdienst
Seit fast genau einem Jahr gibt es im Landkreis Waldeck-Frankenberg das Projekt „Mobile Retter“, bei dem freiwillige Helferinnen und Helfer per App alarmiert werden, wenn in der Leitstelle des Landkreises die Meldungen „Bewusstlose Person“ oder „Bestätigte Reanimation“ eingehen. Die Mobilen Retter können bis zum Eintreffen des Rettungswagens rasche Hilfe leisten, da sie in den allermeisten Fällen direkt aus dem gleichen Ort wie die hilfsbedürftige Person stammen. Mit einer durchschnittlichen Eintreffzeit von 3,45 Minuten unterschreiten sie deutlich die Hilfsfrist von 10 Minuten des Hessischen Rettungsdienstgesetzes.
Derzeit gibt es im Landkreis Waldeck-Frankenberg 386 aktive Mobile Retter, nach einer weiteren Schulung im Dezember werden es 400 sein. In dem Jahr seit Beginn des Projekts haben sie 342 Einsätze geleistet, also fast einen pro Tag. Ob Arzthelferinnen und Arzthelfer, Sanitätspersonal im Rettungsdienst oder Feuerwehrleute mit Zusatzausbildung „Sanitäter“ oder gültigem Erste-Hilfe-Kurs (nicht älter als drei Monate), die Mobilen Retter bringen Vorkenntnisse in der Hilfeleistung mit.
Bei einer Schulung unter Koordination durch den Fachdienst Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises erhalten sie zusätzliche Kenntnisse zum Einsatz als Unterstützende des Rettungsdienstes. Die Schulung erfolgt durch Multiplikatoren, die selbst als Mobile Retter tätig sind. Mit Unterzeichnung einer Teilnahmevereinbarung an dem Projekt können die Geschulten dann selbst in der „Mobilen Rettung“ tätig werden.
Erster Kreisbeigeordneter und Rettungsdienstdezernent Karl-Friedrich Frese betont: „In kleinen Orten ohne Rettungswagen sind die Mobilen Retter ein echter Hit.“ Vor allem bei plötzlich auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einem Schlaganfall, bei denen es noch mehr als bei anderen Erkrankungen auf jede Minute ankomme. Gerade in einem flächengroßen Landkreis wie Waldeck-Frankenberg mit teilweise weit auseinander liegenden Dörfern können sich die Mobilen Retter als echte Lebensretter erweisen.
„Wir sind mit dem Programm leider noch nicht in allen kleinen Dörfern vertreten“, bedauert Frese, hofft aber, dieses Ziel bald erreicht zu haben. Die 400 Mobilen Retter innerhalb des ersten Jahres stimmten zuversichtlich. Durch die räumliche Nähe zum Nachbarland Nordrhein-Westfalen könnten Interessierte auch grenzübergreifend z. B. im oder aus dem Hochsauerlandkreis tätig werden. So stammten bereits 29 der Mobilen Retter Waldeck-Frankenbergs aus benachbarten nordrhein-westfälischen Ortschaften wie Brilon oder Warburg.
Wer sich als Mobiler Retter registrieren lassen möchte, findet die relevanten Informationen bei Koordinatorin Violeta Ramadani, E-Mail mobile-retter@lkwafkb.de, Tel. 05631 954-1147. Weitere Informationen zu dem Projekt im Landkreis gibt es auf der Website der Mobilen Retter unter https://portal.mobile-retter.org/regionen/waldeck-frankenberg.
