Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeitsmarkt integrieren
Wie gelingt es, das Potenzial von Menschen mit Migrationsgeschichte für den heimischen Arbeitsmarkt zu nutzen? Dieser Frage widmete sich eine Informationsveranstaltung des Landkreises Waldeck-Frankenberg, zu der Betriebe und Unternehmen der Region eingeladen waren. Ziel war es, gemeinsam Wege zu finden, wie Zugewanderte besser in den lokalen Arbeitsmarkt integriert und so sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft gestärkt werden können.
Im Zentrum der Veranstaltung stand der fachliche Input des Programmbüros Land.Zuhause.Zukunft. der Universität Hildesheim. Marlene Neumann zeigte auf, dass die Gewinnung internationaler Fachkräfte insbesondere in ländlichen Regionen wie Waldeck-Frankenberg ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit der lokalen Wirtschaft ist. Sie betonte, dass eine erfolgreiche und nachhaltige Einstellung von Zugewanderten durch gezielte Begleitung und die Zusammenarbeit in lokalen Netzwerken aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gelingen kann.
Großes Interesse weckte die Vorstellung der Fachstelle Migration und Integration des Landkreises. Berufs- und Sprachscout Christopher Max Hechsel erläuterte, wie der Landkreis Betriebe bei der Rekrutierung und Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte unterstützt – von der Berufsberatung über die Anerkennung von Abschlüssen bis hin zur Vermittlung von Praktika und Sprachförderung.
Der Integrationsbeauftragte des Landkreises Latif Hamamiyeh Al-Homssi betonte in seiner Vorstellung der Fachstelle Migration und Integration die Bedeutung der Arbeitsaufnahme für das Ankommen im Landkreis. „Die Menschen, die in den Landkreis kommen, bringen ein großes Potenzial mit.“ „Wir müssen dieses Potenzial früh erkennen und fördern, ergänzte Christopher Max Hechsel weiter. In den anschließenden Diskussionen wurden auch die Herausforderungen deutlich: Sprachbarrieren, bürokratische Hürden und Unsicherheiten im Umgang mit fremdenfeindlichen Aussagen im Betrieb beschäftigen viele Unternehmen. Gleichzeitig wurde aber auch betont, dass gelungene Arbeitsmarktintegration zur wirtschaftlichen Stabilität beiträgt und die soziale Integration erleichtert.
Die Teilnehmenden waren sich einig: Der Arbeits- und Fachkräftemangel kann nur bewältigt werden, wenn Unternehmen bei der Beschäftigung von Menschen mit Migrationsgeschichte unterstützt werden – etwa durch Rechtssicherheit, weniger Bürokratie und passende Sprachkursangebote. Die Veranstaltung zeigte, dass es bereits zahlreiche Initiativen und Unterstützungsangebote im Landkreis gibt, deren Ausbau und Vernetzung weiter vorangetrieben werden sollen. „Es geht uns darum, mit Unternehmen darüber zu sprechen, was ihre Erfahrungen sind und wo wir als Landkreis unterstützen können. Wir wollen gemeinsam den Zugang auf unseren lokalen Arbeitsmarkt für Menschen mit Migrationsgeschichte deutlich verbessern", betonte auch der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese.
Die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte bietet dem Landkreis Waldeck-Frankenberg die Chance, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen und die Region zukunftssicher zu machen. Entscheidend ist dabei eine enge Zusammenarbeit aller Akteure – von der Verwaltung über die Wirtschaft bis zur Zivilgesellschaft. Die Fachstelle sieht die Veranstaltung als Auftakt und wird zukünftig weitere Austausch und Diskussionsplattformen anbieten. Der Landkreis wird die Impulse aus dem Austausch auswerten und entsprechende Maßnahmen erarbeiten.