Häufig gestellte Fragen
Fusion: Häufig gestellte Fragen
Rund um die Krankenhaus-Fusion ergeben sich viele Fragestellungen, die in einer FAQs-Liste beantwortet werden, die ständig aktualisiert wird.
Was sind die besonderen Herausforderungen für Kliniken im ländlichen Raum?
Kliniken im ländlichen Raum stehen vor einer Reihe besonderer Herausforderungen: Eine strukturelle Unter- und unzureichende Leistungsfinanzierung, ökonomische Zwänge durch das Fallpauschalen-System, nicht ausreichende Investitionsförderungen, Inflation und steigende Kosten bringen kleinere Häuser unter enormen Kostendruck. Hinzu kommen der demografische Wandel und der Fachkräftemangel: Mit einem Mangel an qualifiziertem Personal eine stetig alternde Gesellschaft medizinisch zu versorgen, ist ein Balanceakt, der die Kliniken immer wieder vor Herausforderungen stellt.
Was bedeutet die vom Bund geplante Krankenhausreform?
Um den wirtschaftlichen Druck der Krankenhäuser zu mildern, arbeiten Bund und Länder an der Krankenhausreform – mit dem Ziel, die Behandlungsqualitäten zu sichern und zu steigern, eine flächendeckende medizinische Versorgung zu gewährleisten, Prozesse zu entbürokratisieren und das Leistungsangebot von Kliniken transparenter zu machen.
Wie wollen Bund und Länder das erreichen?
Die Reform will weg vom Abrechnungssystem, das sich allein an Fallpauschalen orientiert – hin zu einer Finanzierung über Vorhaltepauschalen. Das bedeutet: Die stationäre Versorgung soll unabhängig von der Leistungserbringung vergütet werden. Die Länder stufen die Kliniken dazu – je nach Ausstattung und Angebot – in Versorgungsstufen (Level 1n, Level 2, Level 3) ein und weisen ihnen dann Leistungsgruppen zu, die entsprechend vergütet werden. So soll erreicht werden, dass die Versorgung nicht durch Quantität bestimmt wird, sondern vor allem durch Qualität.
Welche Pläne ergeben sich für die Häuser in Frankenberg und Korbach?
Um angesichts der Krankenhausreform die Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Gesundheitsversorgung in Waldeck-Frankenberg zu schaffen, sollen die in kommunaler Trägerschaft befindlichen Krankenhäuser in Korbach und Frankenberg fusioniert werden. Das Stadtkrankenhaus Korbach soll in diesem Zuge übernommen werden. Unter einem gemeinsamen Dach soll ein Krankenhaus mit zwei Standorten entstehen – in Korbach und in Frankenberg.
Warum ist die Fusion wichtig für die Gesundheitsversorgung im Landkreis?
Durch die Verschmelzung beider Krankenhäuser zu einer Klinik mit zwei Standorten kann spezialisierte Medizin in Waldeck-Frankenberg erhalten und ausgebaut und die Versorgungsqualität gestärkt werden. Ziel ist es, beide Standorte – auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen – wirtschaftlich auf solide Füße zu stellen. Und das langfristig. Der Verbleib in kommunaler Trägerschaft garantiert damit auch weiterhin eine Orientierung an den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen.
Welche Vorteile bietet die Fusion - insbesondere im medizinischen Bereich?
Die Kooperation beider Häuser bietet im Rahmen der geplanten Krankenhausreform deutlich höhere Chancen auf eine Zuweisung von Leistungsgruppen durch das Land Hessen. Warum? Die Expertise und Ausstattung der zwei Standorte bieten gemeinsam bessere Voraussetzungen, um vom Land Versorgungsaufträge für medizinische Leistungen zu bekommen. Mehr Leistungen bedeuten mehr Vorhaltepauschalen – und damit eine höhere finanzielle Ausstattung. Zudem haben die Krankenhäuser unter gemeinsamer Trägerschaft höhere Chancen auf ein besseres Ranking im Bundes-Klinik-Atlas, der Patienten einen transparenten Einblick über Qualität und Angebot gibt und so besonders für elektive Behandlungen eine Rolle spielt.
Bleiben auch mit der Fusion alle bisherigen Leistungen der Häuser bestehen?
Ziel ist es, im Rahmen der Fusion keine Leistungen abzubauen, sondern Expertise und Ausstattung zu bündeln, um sie beiden Standorten zu Gute kommen zu lassen. In diesem Zuge wird es Umstrukturierungen geben, die aber in keinem Fall einen Leistungsabbau zum Ziel haben – sondern eine Sicherstellung und Steigerung der medizinischen Versorgung an beiden Standorten.
Wie ist der Zeitplan für die geplante Fusion?
Die Fusion der Krankenhäuser soll möglichst bis zum 1. Januar 2026 stattfinden. Dazu gab es in 2024 bereits die Abstimmung in der politischen Runde und eine gemeinsame Absichtserklärung (Letter of Intent). Derzeit finden die internen und externen Abstimmungsprozesse statt. Diese werden eng begleitet durch die Geschäftsführungen der Kliniken, die politischen Gremien und die Betriebsräte als Mitarbeitenden-Vertretungen. Zudem werden die Schritte des Transaktionsprozesses und die künftige Medizin-Strategie durch spezialisierte Dienstleister begleitet.
Wie läuft die Abstimmung mit dem Land Hessen?
Das Land Hessen als Krankenhausfachplanung unterstützt den Weg des Landkreises zur Fusion beider Kliniken ausdrücklich und wird den Transformationsprozess entsprechend begleiten. Hier gab es bereits viele Gespräche und auch persönliche Besprechungen zwischen Landkreis und Land Hessen. Auch in kommenden Prozess steht der weiterhin in engem Austausch mit den Akteuren auf Landesebene.