Lebensbedingungen für Rebhühner in Waldeck-Frankenberg verbessern

Mit gemeinsamen Anstrengungen von Landwirtschaft, Naturschutz und Jagd werden in Basdorf die Lebensbedingungen für dort noch vorhandene Rebhühner verbessert. Landrat Dr. Reinhard Kubat, der das Vorhaben der Basdorfer mit Mitteln der ehemaligen Naturlandstiftung unterstützt hat, informierte sich kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin über den Erfolg der Maßnahmen – und dankte allen Beteiligen für ihr Engagement. 

„Natur- und Artenschutz sind uns ein wichtiges Anliegen, das es stetig zu fördern gilt“, sagt Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Das Projekt in Basdorf steht beispielhaft für beides – den Erhalt von Kulturlandschaften und der Förderung des Lebensraums selten gewordener Tierarten.“ Die Initiative sei vorbildlich und unterstützenswert. „Wir freuen uns, dass wir das Projekt mit Landkreis-Mitteln unterstützen können.“

Die Feldflur in Basdorf bietet eine gute Ausgangslage, um Rebhühner und andere Leitarten der Agrarlandschaft zu unterstützen. Durch den Anbau mehrerer Sonderkulturen wie Weihnachtsbäume, Salweide, Holunder und Rosenwurz ist die Umgebung reich strukturiert und damit sehr gut für die noch vorhandenen Rebhühner geeignet. Im Herbst 2020 startete die Initiative.

Neben Informationen zu Lebensweise und Lebensraum des Rebhuhnes informierten Nicole Schwarzer vom Fachdienst Landwirtschaft des Landkreises und Andrea Imhäuser vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen beim Auftakttermin über geeignete Maßnahmen sowie Fördermöglichkeiten, die das hessische Agrarumweltprogramm „HALM“ bietet. Viele dieser Maßnahmen sind im Zuge eines 2018 in Bad Zwesten gestarteten Feldflurprojekt entwickelt worden. 

Mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises stellten die Basdorfer als erste Maßnahme für die Rebhühner mehrere Futtereimer auf und pflanzten eine Hecke von 20 Metern aus Schneeball, Hartrigel sowie Schwarz- und Weißdorn in die Feldflur. Die anhaltend geschlossene Schneedecke zu Beginn des Jahres war für die Rebhühner wie für andere Wildtiere eine herausfordernde Zeit, da ihnen die Futtergrundlage entzogen wurde. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen konnten diese Bedingungen abmildern. Zusätzlich schob der ortsansässige Naturschützer Heinrich Göbeler die Feldwege per Trecker frei, um so die Mobilität der Rebhühner zu erleichtern.

Förderlich für die Initiative ist auch, dass Landwirte und Gemeinde eng zusammenarbeiten. Feldwege werden beispielsweise deutlich seltener gemulcht, um Strukturen und Deckung auch über das Winterhalbjahr zu erhalten. Gemeinsam mit der Biodiversitätsberaterin des LLH werden die Landwirte im kommenden Herbst mehrjährige, strukturierte Rebhuhn-Blühflächen nach Bad Zwestener Vorbild anlegen. Dies soll die Insektenvorkommen fördern, welche gleichzeitig lebensnotwendige Nahrungsgrundlage der Rebhuhnküken sind. Entlang dieser Flächen werden zudem Infoschilder auf die Initiative hinweisen und zugleich Hundehaltende auf die Notwendigkeit der Leinenpflicht in diesem Gebiet aufmerksam machen.