Sommerferien: Freier Eintritt in Bädern für Kinder und Jugendliche 

Kinder und Jugendliche haben in den vergangenen Monaten ganz besonders unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten – insbesondere auch, was Freizeitaktivitäten angeht. Landkreis und Kommunen haben sich daher gemeinsam dazu entschieden, die Corona-Bußgelder dafür zu nutzen, um den Kindern und Jugendlichen in Waldeck-Frankenberg in den Sommerferien kostenlosen Eintritt in allen Schwimmbädern des Landkreises zu ermöglichen.

Wegen Ordnungswidrigkeiten wie Verstößen gegen die Maskenpflicht oder Quarantänebestimmungen hat der Landkreis in den vergangenen Monaten Bußgelder in Höhe von rund 60.000 Euro ausgesprochen. „Diese möchten wir nun sinnvoll einsetzen und finanzieren damit das Angebot, dass Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in den Sommerferien kostenfrei die Schwimmbäder besuchen können“, so Landrat Dr. Reinhard Kubat. Darauf habe man sich in der heutigen Dienstversammlung auch mit den Bürgermeistern der Städte und Gemeinden geeinigt.

„Während die älteren Menschen stark im gesellschaftlichen Fokus standen, waren Kinder und Jugendliche doch etwas unter dem Radar, obwohl sie durch Fernunterricht sowie mangelnde Sport- und Freizeitmöglichkeiten stark in ihren sozialen Kontakten beschränkt waren“. Deshalb sei die Ideen entstanden, die vereinnahmten Corona-Bußgelder dafür zu verwenden, die jungen Menschen ein wenig für die Einschränkungen zu entschädigen und ihnen bei der Wiederaufnahme sozialer Kontakte zu helfen. Bei den politischen Gremien des Landkreises ist der Vorschlag auf breite Zustimmung gestoßen. Auch die Bürgermeister haben auf die Idee durchweg positiv reagiert.

Während der Corona-Pandemie seien es vor allem die jungen Mitglieder unserer Gesellschaft gewesen, die von den Auflagen stark betroffen wurden. Eine Umfrage des Fachdienstes Sport und Jugendarbeit des Landkreises in Kooperation mit der kirchlichen Jugendarbeit Lichtenfels hatte kürzlich ergeben, das etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen massiv unter den Einschränkungen gelitten haben: Vor allem der Mangel an sozialen Kontakten durch geschlossene Freizeiteinrichtungen und auch durch den Distanzunterricht an den Schulen habe nachhaltig entwicklungshemmend auf die Psyche der jungen Menschen gewirkt. Viele haben demnach auch Probleme, wieder in den Gruppen und Klassen anzukommen, soziale Ängste sind erkennbar während der Pandemie verstärkt worden. Familien mit Kindern sind durch Homeschooling und die Sicherstellung von Betreuung nicht nur finanziell, sondern auch generell sehr belastet worden. In nicht wenigen Familien ist diese Zeit zudem sehr konfliktbehaftet gewesen.