Zwei Sonderführungen am Tag des Geotops am 18. September

Der „Tag des Geotops“ findet in diesem Jahr am 18. September statt. Er geht zurück auf eine Initiative der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e. V., ehemals Akademie der Geowissenschaften zu Hannover. Wird beim Tag des offenen Denkmals das Augenmerk auf historische Bauten gerichtet, stehen beim Tag des Geotops geologische Sachverhalte sowie die Bedeutung der Geotope und des Geotopschutzes im Mittelpunkt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und wird von der UNESCO unterstützt.

Auch der Nationale Geopark GrenzWelten beteiligt sich regelmäßig am Tag des Geotops, in diesem Jahr durch zwei kostenfreie Sonderführungen: Es geht zu den beiden Geotopen des Jahres 2022, der „Weißen Kuhle“ bei Marsberg und den „Wichtellöchern“ bei Borken. Beide Führungen sind kostenfrei und finden unter Beachtung der aktuell gültigen Coronaregeln statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geoparks freuen sich auf hoffentlich zahlreiche Gäste, denen sie die Faszination unserer Erdgeschichte durch einen genaueren Blick auf die beiden Geotope des Jahres 2022 vermitteln können.

An der „Weißen Kuhle“ übergeben um 11 Uhr am 18. September die Leiterin des Geopark-Projektbüros Kim Peis, M.A., sowie die Marsberger Geoparkführer die vom Geopark GrenzWelten finanzierte Geostation der Öffentlichkeit. Fachvorträge u. a. von Vertretern des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen rund um die Geologie sowie zur Flora und Fauna im Umfeld der Höhle erläutern die Bedeutung der „Weißen Kuhle“ als schützenswertes Geotop. Nach einem kleinen Umtrunk wird noch das Gelände rund um die Höhle erkundet. Da am Zuweg zur Höhle an der Leitmarer Straße zwischen Obermarsberg und Erlinghausen nicht genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, wird darum gebeten, im Glindetal an der Scheune oder am Weg noch Obermarsberg zu parken; der Parkplatz ist ausgeschildert, es sind nur wenige 100 Meter Fußweg bis zur „Weißen Kuhle“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Gesteine, in denen sich heute die Wichtellöcher befinden, entstanden zur Zeit des Muschelkalks vor ca. 242-235 Millionen Jahren. Im urzeitlichen Meer abgelagert, bestehen sie vor allem aus Kalk und Mergel. Freigelegt wurden diese Gesteine erst deutlich später in der Erdneuzeit, als die Schwalm die alten Gesteine herauserodierte und durch die Auswaschung die beiden benachbarten Höhlen entstanden, die heutigen Wichtellöcher. Der Sage nach dienten sie als Stolleneingänge und -ausgänge für die Wichtel, die dort Gold lagerten. Geoparkführerin Herwör Großenbach startet ihre Führung am 18. September um 11 Uhr im Mühlenweg in der Ortschaft Singlis bei Borken. Die Führung dauert anderthalb bis zwei Stunden, eine Anmeldung wird bis zum 17. September unter quincunx.quintusunus@gmail.com erbeten.