Förderung: Frankenauer Kita-Kinder spielen und lernen im Wald

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee war kürzlich Schauplatz eines für die Stadt Frankenau und vor allem die Frankenauer Kindergartenkinder erfreulichen Termins. Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent Karl-Friedrich Frese überreichte aus dem Landesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuung“ 2021-2023 einen Förderbescheid in Höhe von 50.000 Euro an Bürgermeister Manuel Steiner. Mit dem Landeszuschuss wird die bauliche Ausstattung der neuen Waldkindergartengruppe unterstützt. „Bereits im vergangenen Jahr hat der Landkreis das Projekt mit Kreismitteln in Höhe von 28.577 Euro bezuschusst“, informierte Frese bei dem Ortstermin.

Bei der neuen Gruppe handelt es sich um eine aufgrund erheblicher Nachfrage erforderlich gewordene Erweiterung der ev. Kindertagesstätte Frankenau, die im vorhandenen Gebäude in der Ederstraße allerdings nicht möglich war. Die Einrichtung verfügt somit nun über sechs statt fünf Gruppen, 20 Kinder mehr als bisher werden im Waldkindergarten betreut. „Das Land Hessen hatte uns über einen Gestattungsvertrag ein Waldgrundstück verfügbar gemacht“, das die Stadt in Eigenleistung gerodet und befestigt habe, berichtete Bürgermeister Steiner für den Bauträger Stadt Frankenau.

Um einen Unterstand oder eine Lagermöglichkeit zu haben, wurde der Bauwagen benötigt, der nun für kühlere Witterung ausgebaut wird. Als Schutzraum bei plötzlich auftretenden Extremwetterlagen können „Die Wölfe“, so haben sich die Waldkindergarten-Kinder selbst benannt, zudem einen Raum der benachbarten „Kellerwalduhr“ des Nationalparks nutzen. „Wir danken dem Landkreis, dass er unserer Idee, die Kindertagesstätte mit einer Waldgruppe zu erweitern, so aufgeschlossen gegenübergestanden und die Einrichtung als Fachaufsicht ermöglicht hat“, so Bürgermeister Steiner.

Erster Kreisbeigeordneter Frese dazu: „Wenn die Begleitumstände stimmen und alle rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, haben wir natürlich nichts dagegen, dass unsere Jüngsten naturpädagogisch betreut in der freien Natur zum Kindergarten gehen.“ Nicht umsonst erfreuten sich Waldkindergärten zunehmender Beliebtheit, das Spielen und Lernen im Wald habe nachgewiesenermaßen positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder.

Allerdings könne dies nicht dazu führen, dass jede neue Kindergartengruppe in die freie Natur verlagert werde. Denn Waldkindergärten könnten nicht ohne weiteres eingerichtet werden, sondern sind an eine Vielzahl von Rahmenbedingungen gebunden. Nicht zuletzt müsse bereits eine Kindertagesstätte im Ort bestehen, an die sich die Waldgruppe angliedern könne. „Einfach so in den Wald gehen und die Kinder dort betreuen, das funktioniert leider nicht.“

Die Fachdienste Bauen und Jugend des Landkreises haben daher „Empfehlungen zu Standortfragen baulicher Anlagen von Waldkindergartengruppen im Landkreis Waldeck-Frankenberg“ erarbeitet, die allen Städten und Gemeinden zur Kenntnis gegeben worden sind. Ein wichtiger Grundsatz daraus: Bei der Auswahl des Standortes für den Kindergarten müssen viele verschiedene Fachämter beteiligt werden, u. a. Forst und Naturschutzbehörde. Für den Frühherbst ist ein Erörterungstermin zum Thema mit den Trägern von Kindertageseinrichtungen geplant, bis zu dem noch eine Checkliste entwickelt und dann bei dem Termin bereitgestellt werden soll.


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