Geopark arbeitet mit Lehr- und Lernmedium "geowindow"

Naturwissenschaften könnten sich schnell als ein Buch mit sieben Siegeln erweisen, wenn es nicht gern genutzte Hilfsmittel gäbe, die Abläufe sichtbar und damit auch viel verständlicher machen. Reagenzgläser im Chemieunterricht, das Mikroskop für die Biologie oder Schaltkreisläufe in der Physik... sie verhindern, dass die Welt der Naturwissenschaften als staubtrockener Lehrstoff daherkommt. Doch wie sieht es in dieser Hinsicht bei der Darstellung von Erd- und Umweltprozessen, in der Geologie aus? Lassen auch sie sich mit einem Lehr- und Lernmedium experimentell sichtbar machen?

Der Nationale Geopark GrenzWelten hat ein deutliches „Ja!“ als Antwort auf diese Frage gefunden: das innovative geowindow, ein spannendes Hilfsmittel für eine physische Geographie, das sich auch problemlos in den anderen Naturwissenschaften anwenden lässt. Dank einer Förderung in Höhe von 4.500 Euro durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus Projektmitteln zur Förderung von Umweltbildung und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) konnte das geowindow als Lehr- und Lernmedium angeschafft werden. Hessenweit kommt es als erstes und einziges bei den GrenzWelten zum Einsatz.

Landrat Jürgen van der Horst ließ es sich nicht nehmen, persönlich bei der Fortbildung vorbeizuschauen, auf der sich Mitarbeitende des Geopark-Projektbüros mit der Anwendung und den Möglichkeiten des geowindows vertraut machten. Er konnte sich überzeugen, dass die Fördermittel bestens angelegt sind. „Bereits auf einen kurzen Blick hin wird deutlich, dass sich die Anschaffung dieses Lehr- und Lernmittels gelohnt hat“, lobte er die Initiative von Geopark-Projektbüroleiterin Kim Peis und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern zur Nutzung des geowindows. Wenn eine Wissensvermittlung so interaktiv und partizipativ wie hier von Statten gehe, Kinder und Jugendliche den „Unterricht“ selbst mitgestalten könnten, sei eine besonders hohe Nachhaltigkeit gegeben.

Das geowindow kann ab dem Jahr 2024 aktiv zum Einsatz kommen, und zwar sowohl im schulischen Kontext als auch in der Erwachsenenbildung. Bis dahin sollen alle Geoparkführerinnen und Geoparkführer, aber auch Interessierte von potentiellen Anwendern wie Nationalpark, Naturparks oder Museen durch die Mitarbeitenden des Geopark-Projektbüros entsprechend fortgebildet worden sein. Angebote für Schulen und weitere Anwender können beim Geopark-Projektbüro erfragt und erste Termine für 2024 bereits vereinbart werden. Im Projektbüro gibt es auch weitere Informationen zum geowindow.


Hintergrund "geowindow"
Beim geowindow handelt es sich um ein analoges und innovatives Lehr- und Lernmedium zur Visualisierung naturwissenschaftlicher Prozesse. Mit ihm lassen sich auf kleinstem Raum, in einem doppelscheibigen „Fensterrahmen“, mit relativ wenigen und einfachen Materialien zahlreiche Prozesse unserer Erde und Natur sichtbar machen und damit nachempfinden.

Sand, Götterspeise, Wasser, Kaffee oder Mehl – diese und weitere Materialien können genutzt werden, um Plattentektonik, Vulkanismus, Wasserkreisläufe, Meeresströmungen und vieles mehr innerhalb des „Fensters“ nachzubauen und zu erleben. So findet partizipatives und nachhaltiges Lernen statt für Groß und Klein. Einen Eindruck können sich Interessierte in den Videos unter www.geowindow.de verschaffen.


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