Radwege besser ausschildern: Landkreis setzt Wegweisungskonzept um
Bereits seit 2022 setzt sich der Landkreis mit der Fertigstellung des Alltagsradverkehrs-Konzeptes für ein besseres Radverkehrsnetz in Waldeck-Frankenberg ein: Es werden Wege saniert und ausgebaut, Hindernisse entfernt und bestehende Routen miteinander verbunden und Lücken geschlossen. Parallel dazu wird der Landkreis dazu jetzt auch die dazugehörige Radwegweisung verbessern.
Diese soll eine gute Orientierung für die Radfahrenden ermöglichen. „Die momentane Beschilderung ist stark ausbaufähig“, berichtet die Nahmobilitätskoordinatorin des Landkreises Nicole Sude vom Fachdienst Bauen. „Teilweise entspricht sie nicht den Vorgaben, ist veraltet, schad- bzw. lückenhaft oder wurde noch nicht im landesweiten Kataster eingepflegt. Das wollen wir ändern.“
Förderung durch das Land Hessen
Vor diesem Hintergrund arbeitet der Landkreis in einem ersten Schritt an dem dazugehörigen Konzept – um darauf aufbauend die bauliche Umsetzung finanziell kalkulieren zu können. Für den ersten Schritt hat der Landkreis eine Förderung über die Nahmobilitätsrichtlinie des Landes Hessen erhalten – und zwar rund 124.000 Euro bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 166.000 Euro. Der Landkreis trägt dabei einen Eigenanteil von rund 42.000 Euro.
Die radwegweisende Beschilderung soll öffentlichkeitswirksam auf den Radverkehr hinweisen, vorhandene Routen sichtbar machen und dazu beitragen, dass Fahrradfahren attraktiver und vor allem noch sicherer wird. Neue Nutzergruppen sollen erschlossen und die selbständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen gestärkt werden. Da der Landkreis auch radtouristische Angebote bietet, können Synergien durch die Bündelung von Alltags- und Freizeitrouten geschaffen werden. Eine gute Beschilderung ist also auch für Feriengäste wichtig.
Knotenpunktsystem als Zusatzelement
Parallel zur gängigen Beschilderung wird der Landkreis als einer der ersten Hessen auch ein Knotenpunktsystem einführen. Das Prinzip setzt auf „Radeln nach Zahlen“. Die Radfahrenden fahren nach Nummern um von A nach B zu kommen und erhalten zusätzliche touristische Hinweise über Informationstafeln. Die digitale Streckenplanung erfolgt über den Radroutenplaner Hessen.
Mehr Menschen zum Radfahren bewegen
„Nachdem wir seit einigen Jahren zahlreiche bauliche Maßnahmen an unserem Radverkehrsnetz angehen, ist die Verbesserung der Radwegweisung inkl. des Knotenpunktsystems der nächste logische Schritt“, sagt Landrat Jürgen van der Horst. "Nicht nur gute Radwege, sondern auch eine gute Orientierung sind entscheidend, um mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen", erläutert der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. "Mit diesem Projekt leisten wir einen Beitrag zur Verkehrswende in unserer Region und fördern aktiv eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität."
Ca. 2.000 Kilometer Radwege werden befahren
Erarbeitet wird das Wegweisungskonzept durch das Fachbüro VAR+ aus Darmstadt. „Dazu gehört auch die Befahrung der insgesamt schätzungsweise etwa 2.000 Kilometer langen Strecken – natürlich mit dem Fahrrad“, sagt Geschäftsführer Uwe Petry. Vor Ort wird ermittelt, welche Schilder wo stehen und wo neue Schilder und Tafeln ihren logischen Standort finden können. Alle Infos werden zudem in ein digitales Kataster eingepflegt, um die Beschilderung nachhaltig zu unterhalten und zu pflegen.
Städte und Gemeinden sind eingebunden
Bei der Umsetzung des Projekts legt der Landkreis großen Wert auf die Einbindung lokaler Expertise: Eine Lenkungsgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden sowie weiteren Akteursgruppen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Beschilderung stehen, werden das Projekt begleiten. "Die Erfahrungen der Menschen vor Ort sind für uns unerlässlich, um ein wirklich nutzerfreundliches System zu entwickeln", erläutert die Leiterin des Fachdienstes Bauen Susanne Paulus, deren Fachdienst sich um das Projekt kümmert.
Die Zeitplanung sieht vor, die planerischen Vorarbeiten bis Frühjahr 2026 abzuschließen. Im nächsten Schritt werden die Kosten für die bauliche Umsetzung kalkuliert. Auch für den Bau soll ein Förderantrag gestellt werden. Die baulichen Schritte könnten bereits im Herbst nächsten Jahres starten. Weitere Infos zum Thema gibt es auch online unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de.
Bildunterschrift: An der Umsetzung des Wegweisungskonzepts unterstützt die Lenkungsgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen und weiteren Akteuren, die regelmäßig tagt. (Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg)