Borreliose

Borreliose

Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die Borreliose kann vielseitig und unterschiedlich schwer verlaufen und betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz können betroffen sein. Verursacht wird die Borreliose durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi, die überall in Deutschland durch Zecken übertragen werden können. Von Juni bis August tritt die Borreliose gehäuft auf. 


  • Wie wird Borreliose übertragen?

    Durch Zeckenbisse. Die Erreger der Borreliose, auch Borrelien genannt, können durch einen Zeckenbiss auf den Menschen übertragen werden. In Deutschland ist je nach Region bis zu ein Drittel der Zecken mit Borrelien befallen. Nicht jeder Biss einer befallenen Zecke führt jedoch zur Ansteckung. Das Infektionsrisiko ist zudem geringer, wenn die Zecke frühzeitig entfernt wird, und steigt nach längerem Saugen der Zecke von mehr als zwölf Stunden an. Nur etwa einer von 100 Zeckenbissen führt in Deutschland dazu, dass die gebissene Person an einer Borreliose erkrankt. Wichtig: Die Borreliose wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen

  • Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

    Viele Infektionen verlaufen ohne sichtbare Krankheitszeichen. Als typisches Frühzeichen einer Erkrankung zeigt sich die Wanderröte einige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich. Spätformen der Borreliose können hingegen Monate oder sogar Jahre nach dem Zeckenbiss auftreten.

    Die Erkrankten sind nicht ansteckend.

  • Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

    Die meisten Infektionen mit Borrelien verlaufen unbemerkt. Falls es jedoch zu Beschwerden kommt, sind diese sehr unterschiedlich und können zu verschiedenen Zeitpunkten einzeln oder in Kombination auftreten. Dadurch ist eine Borreliose nicht immer leicht zu erkennen. Ein typisches Zeichen, das bei etwa 90% der Fälle auftritt, ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Dabei handelt es sich um eine mindestens 5 cm große ringförmige Hautrötung, die üblicherweise in der Mitte blasser ist als am Rand und sich über Tage langsam nach außen verbreitet. Die Wanderröte entwickelt sich drei bis 30 Tage nach dem Zeckenstich im Bereich der Einstichstelle. Sie kann aber auch an anderen Körperstellen, wie Beinen, Kopf oder Hals, auftreten. Fieber, Lymphknotenschwellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sind im weiteren Verlauf der Erkrankung zusätzlich möglich. Auch entzündliche Nervenreizungen sind möglich, die zu Taubheitsgefühlen, Seh- oder Hörstörungen und in seltenen Fällen zu Lähmungen des Rumpfes, der Arme oder der Beine führen.

  • Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

    • Eine frühe Behandlung mit Antibiotika führt in der Regel zu einer raschen und vollständigen Genesung. Sie kann schwere Krankheitsverläufe verhindern.
    • Eine vorbeugende Antibiotikagabe nach einem Zeckenstich ohne Krankheitszeichen wird nicht empfohlen. 
    • Tritt die oben genannte Wanderröte auf, sollten Sie umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen, auch wenn Sie sich nicht an einen Zeckenbiss erinnern. Wenden Sie sich ebenfalls an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn nach einem Zeckenbiss Beschwerden wie Fieber sowie Muskel- und Kopfschmerzen auftreten.
    • Liegt eine Wanderröte vor, kann die Borreliose durch eine körperliche Untersuchung von der Ärztin oder dem Arzt festgestellt werden. Bei anderen Beschwerden, die auf eine Borreliose hindeuten, kann eine Laboruntersuchung des Blutes zur Abklärung durchgeführt werden. 
    • Eine überstandene Borreliose schützt nicht vor einer erneuten Infektion.
  • Wie kann ich mich schützen?

    Eine Schutzimpfung gegen Borreliose steht in Europa bisher nicht zur Verfügung. Eine Impfung gegen die ebenfalls durch Zecken übertragene Virusinfektion FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) schützt nicht vor Borreliose. Den besten Schutz bietet deshalb die Vermeidung von Zeckenstichen. Sollten Sie dennoch von einer Zecke gestochen werden, hilft das rasche Entfernen der Zecke, das Risiko einer Borreliose gering zu halten.   

    Zeckenstiche vermeiden

    • Tragen Sie bei einem Aufenthalt im Wald oder auf Wiesen geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen. Ziehen Sie die Strümpfe über die Hosenbeine.
    • Wählen Sie am besten helle Kleidung, dann lassen sich die winzigen dunklen Zecken leichter erkennen und entfernen.
    • Wenn Sie vor dem Aufenthalt in Wäldern oder Wiesen Zecken-abweisende Mittel auf die Haut auftragen, beachten Sie genau die Herstellerangaben. Wichtig: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz.
    • Suchen Sie trotz Vorbeugung nach dem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich nach Zecken ab. Zecken mögen warme weiche Hautstellen. Suchen Sie deshalb besonders in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz.  


    Zecken rasch entfernen
    Zecken sollten immer schnellstmöglich entfernt werden. Wird eine Zecke in den ersten Stunden nach dem Stich entfernt, ist das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken, nur sehr gering