Tuberkulose

Tuberkulose

Tuberkulose wird durch Bakterien ausgelöst. Die Erreger befallen überwiegend die Lunge. Die Tuberkulose kann aber auch fast jedes andere Organ betreffen und schwere Erkrankungen auslösen. In Deutschland waren die Fallzahlen in den letzten Jahren, bis 2021, rückläufig. Der Rückgang der Fälle hat sich jedoch verlangsamt und ist in 2022 leicht angestiegen. Weltweit wurde ein deutlicher Anstieg an Fällen verzeichnet.


  • Wie wird Tuberkulose übertragen? 

    Von Mensch zu Mensch
    Tuberkulose wird meist von Mensch zu Mensch übertragen: Bei einer offenen Lungentuberkulose scheiden Erkrankte die Erreger vor allem beim Husten, Niesen und Sprechen aus. Dabei gelangen feinste erregerhaltige Tröpfchenkerne in die Luft und können anschließend von anderen Menschen eingeatmet werden. Tuberkulose, die Organe außerhalb der Atemwege wie zum Bespiel Knochen, Gelenke oder Lymphknoten betrifft, ist meist nicht ansteckend. 

    Über Nahrungsmittel
    Weitgehend ausgeschlossen ist in Mitteleuropa eine Übertragung durch Lebensmittel wie Rohmilch, da die Rindertuberkulose hierzulande weitestgehend eingedämmt ist. 

    Symptome? Befall der Lunge (häufigster Fall)
    Die Erkrankung beginnt in der Regel mit unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Es können zudem Fieber, Appetitmangel mit ungewolltem Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen auftreten. Typische Beschwerden sind auch länger bestehender Husten, gelegentlich mit blutigem Auswurf und Schmerzen beim Atmen.

    Befall anderer Organe
    Breiten sich die Bakterien über Lymph- oder Blutbahn im Körper aus, können auch andere Organe befallen werden, zum Beispiel Lymphknoten, Rippenfell, Nieren oder Harnwege. Seltener sind Knochen, Gelenke, Wirbelsäule, Verdauungstrakt oder das zentrale Nervensystem betroffen. Miliartuberkulose und Hirnhautentzündung (sehr selten)

  • Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

    Die Infektion kann meist 6 bis 8 Wochen nach der Übertragung nachgewiesen werden. Dies bedeutet aber nicht, dass man erkrankt ist, sondern nur dass das Immunsystem sich mit dem Erreger auseinandersetzt. Nur etwa 5 bis 10% der Jugendlichen und Erwachsenen erkranken nach einer Ansteckung. Bei Kleinkindern und Menschen mit ausgeprägter Abwehrschwäche sind es ca. 20 bis 40%.

    Nach einer Ansteckung mit Tuberkulose-Erregern gibt es drei Möglichkeiten:

    1. In der Mehrheit der Fälle bricht die Krankheit nicht aus, weil die körpereigene Abwehr die Erreger eindämmt oder unschädlich macht. Es besteht keine Ansteckungsgefahr.
    2. Die Erreger verbleiben zunächst schlummernd im Körper. Lässt die Immunabwehr nach oder ist geschwächt, kann die Erkrankung auch erst nach Jahren bis Jahrzehnten ausbrechen. Bei infizierten Kindern bricht die Erkrankung häufiger und oft schon im ersten Jahr nach der Ansteckung aus. Erkrankte Kinder haben oft keine typischen Beschwerden. Bei Kleinkindern fehlt oft der altersgerechte Entwicklungsprozess und die Gewichtszunahme. Bei Kindern ist die Ansteckungsgefahr reduziert, da oft der Husten/Hustenauswurf reduziert ist oder fehlt.
    3. Ansteckend sind Patienten mit einer offenen Lungentuberkulose, solange sie vermehrungsfähige Erreger mit dem Husten ausscheiden und diese im Auswurf nachweisbar sind. Bei der Einnahme von wirksamen Medikamenten sind Erkrankte meist nach 2 bis 3 Wochen nicht mehr ansteckend.
  • Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

    • Bei Tuberkulose gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes.
    • Erkrankte, die Tuberkulose-Erreger mit dem Auswurfausscheiden, werden isoliert, solang sie ansteckend sind.
    • Tuberkulose wird mit einer Medikamenten-Kombinationbehandelt, die nur zusammen wirksam ist und über mehrere Monate zuverlässig eingenommen werden muss.
  • Wie kann ich mich schützen?

    • Husten, der länger als drei Wochen anhält, sollte ärztlich beurteilt werden
    • Beachten Sie streng die empfohlenen Hygienemaßnahmen der behandelnden Einrichtung
    • Einen vorbeugende Behandlung wird empfohlen, wenn Kontakt mit Erkrankten eine Infektion bei der Kontaktperson nachgewiesen wird