Neue Fenster für die Kaulbachschule Bad Arolsen 

Schon vor der Corona-Pandemie war es wichtig, die Raumluft in Klassenzimmern immer wieder einmal auszutauschen, indem frische Luft von draußen durch geöffnete Fenster einströmen und die verbrauchte Luft einer Schulstunde ersetzen konnte. Während der Pandemie hat dieses Prinzip nun eine noch wesentlich größere Bedeutung erlangt: Lüften ist das A und O, wenn es darum geht, Krankheitserreger aus der Raumluft zu entfernen. Darin sind sich Virologen und Aerosolwissenschaftler einig. Was aber tun, wenn eine Schule so unhandliche, schwere Fensterflügel hat, dass sich das Lüftungsideal nur unter größten Schwierigkeiten umsetzen lässt?

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg mit seinem Fachdienst Gebäudewirtschaft zeigt an der Kaulbachschule in Bad Arolsen, wie er das Problem löst: durch den Austausch sämtlicher rd. 380 Fenster- und Türelemente in den Klassenräumen, Fluren und Zugängen. 1,1 Millionen Euro lässt es sich der Schulträger kosten, um den Schülerinnen und Schülern einen optimierten Schutz in der Corona-Pandemie zu verschaffen.

„Jeder Cent davon ist bestens angelegt, denn schließlich geht es hierbei zu einem großen Teil um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, die in der Kaulbachschule den Unterricht besuchen“, betont Landrat Dr. Reinhard Kubat. Und dankenswerterweise stelle das Land Hessen ja auch eine Zuweisung für Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen zur Verfügung, die zur Mitfinanzierung der Leistungen an der Kaulbachschule verwendet werden könne.

Grund für den kompletten Austausch der Fenster- und Türelemente in den einzelnen Gebäuden der Kaulbachschule war ihre zunehmende Reparaturanfälligkeit. Außerdem waren die Lüftungsflügel ohnehin schwierig zu handhaben, da sie mit hohem Gewicht und überdimensioniert weit in die Klassenräume hinein ragten. „Die Fensterelemente sind schon so alt, es gibt gar keine Ersatzteile mehr dafür“, so der Landrat. Wenn sie repariert werden mussten, war das nur provisorisch möglich; häufig blieb jedoch nichts anderes übrig, als die Fenster aus der Nutzung zu nehmen – das heißt, sie konnten nicht mehr geöffnet werden, ein unhaltbarer Zustand vor allem in der Pandemie mit ihrem Lüftungserfordernis.

In diesem und im nächsten Jahr erhält die Kaulbachschule nun dreifach isolierverglaste Fensterelemente mit wesentlich kleineren Öffnungsflügeln. Selbst wenn diese Fenster komplett geöffnet sind, ragen sie nicht störend in die Unterrichtsräume hinein. Luftaustausch und ausreichende Frischluftzufuhr sind damit wieder uneingeschränkt gewährleistet. Bis zum Herbst 2022 sollen alle 380 Elemente ausgetauscht sein, übrigens während des laufenden Schulbetriebs, wofür Landrat Dr. Kubat der stellvertretenden Schulleiterin Sandra Riebeling ein großes Lob aussprach.

„Die Kaulbachschule macht es mit einem sehr guten Organisationsplan möglich, dass die Arbeiten durchgehend vorgenommen werden können und nicht allein auf die Ferien verlegt werden müssen.“ Eine Störung im Ablauf der Schulstunden werde zum Beispiel vermieden durch die unkomplizierte Verlegung des Unterrichts in einen anderen Raum, während das angestammte Klassenzimmer neue Fenster erhalte. Begrüßenswerter Nebeneffekt der dreifachen Isolierverglasung der Fensterelemente sei außerdem eine energetische Verbesserung der Gebäudehülle. Etwa 13 Prozent weniger Energiebedarf entstehe dank der komplett ausgetauschten Fenster- und Türelemente, so der Landrat abschließend.