Kreisspitze: "Nur mit Disziplin aus der Krise"

Bundesweit sinken in den Landkreisen die Inzidenzen, also die Zahl der Neuinfizierten innerhalb der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner. Mehr als die Hälfte der Kreise liegt bereits bei einem Wert von unter 100. Wenn dieser an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen gehalten werden kann, fallen die vom Bund verhängten restriktiven Corona-Beschränkungen weg und es können wieder mehr Freiräume zugelassen werden.

Entgegen dem bundesweiten Trend steigt die Inzidenz in Waldeck-Frankenberg in den letzten Tagen signifikant an. „Das ist sehr ärgerlich und im Grunde auch unverständlich“, kommentieren Landrat Dr. Reinhard Kubat und Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese die Situation. „Wir hatten an einzelnen Tagen schon Werte untere 100 und insgesamt einen absteigenden Trend“. Erst innerhalb der letzten Tage habe sich die Entwicklung wieder deutlich gegenläufig gezeigt.

Dabei gibt es keine markanten Hotspots, also Orte an denen ein besonders konzentriertes Infektionsgeschehen aufgetreten ist, sondern die Infektionslage ist diffus und verteilt sich gleichmäßig über das gesamte Kreisgebiet. Der allergrößte Teil der Neuinfektionen finde jedoch im privaten Umfeld statt, das sei besorgniserregend. „Es kommt jetzt auf jeden Einzelnen an“, mahnen der Landrat und sein Stellvertreter. „Jetzt sind Disziplin und Solidarität gefragt, dann haben auch wir in Waldeck-Frankenberg perspektivisch Aussicht auf Lockerungen“.

Offenbar verhielten sich einige Personen – möglicherweise angesichts der fortschreitenden Impfungen – fahrlässig, teilweise sogar rücksichtslos und fühlten sich nicht an die Auflagen gebunden. Unter dem Verhalten Einzelner, die sich unberechtigt Freiheiten anmaßten, müsse aber die Kreisbevölkerung insgesamt leiden. Dies sei unsolidarisch und egoistisch. „Wir waren auf einem guten Weg, an Pfingsten wenigstens die Außengastronomie wieder öffnen zu dürfen und persönliche Treffen im erweiterten Rahmen zu ermöglichen“, so Kubat und Frese. „Davon sind wir derzeit wieder weit entfernt.

Die beiden Dezernenten appellieren deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln strikt einzuhalten, diese seien immer noch der beste Schutz vor Infektionen. Die Menschen hätten nun ein Ziel vor Augen für das zu kämpfen es sich lohne. „Wir alle wünschen uns mehr Freiheiten und wir sind nahe daran, diese auch wiederzubekommen“, betonen Kubat und Frese. Solange aber einzelne Personen glaubten, sich schon jetzt individuelle Freiheiten nehmen zu dürfen, dann handelten diese zu Lasten der Bevölkerung insgesamt, aber auch zum Schaden der Wirtschaft, insbesondere von Gastronomie und Einzelhandel. Das sollten sich die Betreffenden bewusstmachen und ihre Einstellung dringend überdenken.