MoJa und JUMP: Keinen Jugendlichen zurücklassen

Konkrete Hilfe vermitteln und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen für weitere Unterstützungsangebote öffnen, die sie bisher nicht kannten oder abgelehnt haben - das ist die Zielsetzung der mobilen Jugendarbeit (MoJa) in Waldeck-Frankenberg. Sie wird vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg und dem Hessischen Sozialministerium gefördert. „Die jungen Menschen sollen wieder ein Ziel vor Augen haben“, erläutert Julia Rusch, Pressesprecherin des Jobcenters.

Die Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen hat nun leider negative Auswirkungen auf die Arbeit mit Jugendlichen, wissen MoJa-Jugendarbeiterinnen Aljoscha Götte und Leyla Nickel zu berichten. Ihr schwarzer VW-Bus, mit dem sie normalerweise im gesamten Landkreis unterwegs sind, um den Jugendlichen Gespräche im geschützten Raum anzubieten, darf nur noch ganz selten zum Einsatz kommen. „Junge Menschen brauchen gerade jetzt eine Perspektive, gesellschaftlich und beruflich“, betonen Götte und Nickel. Es werde allerdings immer schwerer, die Jugendlichen zu erreichen, da ihre bekannten Treffpunkte wie Parks oder Parkhäuser wegfielen. Besonders vermissten die jungen Menschen ungezwungene Begegnungen.

Digitale Treffen könnten inzwischen auch nicht mehr als Ersatz herhalten, die beiden Jugendarbeiterinnen haben eine große Bildschirmmüdigkeit bei den Jugendlichen festgestellt. „Wir versuchen nun, über junge Menschen, die schon am MoJa-Projekt teilnehmen, Kontakt zu weiteren Jugendlichen mit Hilfebedarf zu knüpfen“, auch Eltern meldeten sich direkt bei ihnen, so Götte und Nickel. Die Problemstellungen sind vielfältig, sie reichen von Drogenkonsum über Arbeitslosigkeit bis hin zum Hinauswurf von Zuhause, verbunden mit Wohnungslosigkeit.

Wenn die schwersten Probleme gelöst und die Jugendlichen offen für weitere Unterstützung sind, können sie von den Mitarbeiter*innen im Projekt „Jugend mit Perspektive“ (JUMP) weiter betreut werden. Finanziert wird JUMP aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg im Rahmen der Jugendberufshilfe.

 „Wir wollen keinen Jugendlichen zurücklassen. Je früher wir intervenieren, desto früher wird geholfen“, ist Landrat Dr. Reinhard Kubat überzeugt. Da sowohl MoJa als auch JUMP bei der kreiseigenen DELTA Waldeck-Frankenberg GmbH angesiedelt sind, ist ein Übergang von einem Projekt in das andere problemlos möglich. Angelika Goldkamp, Projektkoordinatorin von JUMP, über das Projekt: „Wir beraten und helfen den jungen Leuten am Übergang in den Beruf.“

Als wichtiger Baustein der kreisweiten Jugendberufsagentur ist JUMP sehr gut in die Schulen und Betriebe hinein vernetzt. „Wenn der Schulabschluss verpasst und keine Ausbildungsstelle gefunden wurde, wirft das viele Jugendliche aus der Bahn, sie ziehen sich ins Schneckenhaus zurück“, so Goldkamp. Das Projektteam von JUMP mit sechs regional zuständigen Berater*innen bietet den Jugendlichen Informationen über Möglichkeiten, den Schulabschluss nachzuholen oder sich weiter beruflich zu qualifizieren. Auch bei persönlichen Hemmnissen wird Unterstützung angeboten. Die Beratung findet in Schulen und in den eigenen Beratungsräumen in den vier Mittelzentren des Landkreises statt.

Die beiden MoJa-Jugendarbeiterinnen Aljoscha Götte und Leyla Nickel sowie JUMP-Koordinatorin Angelika Goldkamp rufen alle Jugendlichen mit Hilfebaedarf auf, sich bei ihnen zu melden. Gemeinsam wollen sie Lösungen anbieten, eine Perspektive eröffnen und aus der schwierigen eine zu bewältigende Lebenssituation werden lassen.


Kontakt: 

MoJa:
Leyla Nickel
Tel. 0152 33728947
E-Mail l.nickel@delta-wa-fkb.de

Aljoscha Götte
Tel. 0152 32066821
E-Mail a.goette@delta-wa-fkb.de

JUMP:
Angelika Goldkamp 
Tel. 05631 50169815
E-Mail: a.goldkamp@delta-wa-fkb.de