Bundesweite Volkszählung: Landkreis sucht Erhebungsbeauftragte

In diesem Jahr findet in Deutschland wieder ein Zensus – eine Volkszählung – statt, auch in Waldeck-Frankenberg. Dafür werden noch Erhebungsbeauftragte gesucht, die in den kommenden Monaten unterschiedliche Haushalte in Waldeck-Frankenberg besuchen und interviewen – selbstverständlich unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen.

Wie viele Menschen leben in Waldeck-Frankenberg? Gibt es genügend Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger? Brauchen wir mehr Kindergärten, Schulen oder Pflegeeinrichtungen? Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten und entsprechende Fragen beantwortet. Denn: Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um verlässliche Daten für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig. Daher führen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder alle zehn Jahre den Zensus durch.

Für die Durchführung des Zensus ist auch in Waldeck-Frankenberg eine Erhebungsstelle eingerichtet worden. Sie kümmert sich um die Anwerbung, Betreuung, Schulung und Koordination der Erhebungsbeauftragten. Die Qualität der Erhebungen und der Datenschutz werden von der Erhebungsstelle fortlaufend sichergestellt. Erhebungsbeauftragte führen die Befragungen vor Ort durch. Sie befragen die in der Stichprobe ausgewählten Bürgerinnen und Bürger, erfassen die dafür notwendigen Daten und übergeben die Zugangsdaten für die Online‐Befragung. Sie erhalten dafür eine attraktive Aufwandsentschädigung. Vor ihrem Einsatz müssen sie sich gesetzlich auf die Wahrung des Statistikgeheimnisses und zur Geheimhaltung der Erkenntnisse, die sie während und nach ihrer Tätigkeit gewonnen haben, schriftlich verpflichten. Ein Ausweis in Verbindung mit einem Personalausweis bestätigt die Rechtmäßigkeit ihrer Arbeit, die ebenfalls vergütet wird. Interessierte können sich an die Erhebungsstelle Zensus in Waldeck-Frankenberg unter E-Mail zensus2022@lkwafkb.de oder Tel. 05631 – 954 272 wenden.

Obwohl der Zensus als „große Volkszählung“ bekannt ist, muss dafür nicht jeder Einwohnende einzeln befragt werden – im Gegenteil: Die Mehrheit der Bevölkerung muss selbst keine Auskunft leisten, da in Deutschland ein sogenannter registergestützter Zensus durchgeführt wird und die Bevölkerungsdaten somit in erster Linie aus Verwaltungsregistern stammen. Bundesweit nehmen nur rund zehn Prozent der Bevölkerung an einem kurzen Interview durch Erhebungsbeauftragte teil. Diese Stichprobenbefragung ist notwendig, um etwaige Ungenauigkeiten der Melderegister festzustellen und um Daten zu erheben, die nicht in den Registern vorliegen, wie zum Beispiel Angaben zu Bildung und Ausbildung oder zu Erwerbstätigkeit. Alle zur Befragung ausgewählten Personen sind zur Auskunft verpflichtet.

Alle Daten werden ausschließlich anonymisiert ausgewertet. Beim Zensus geht es nicht darum, etwas über die individuellen Lebensverhältnisse der Einwohnerinnen und Einwohner zu erfahren. Vielmehr bedeutet Statistik, dass Daten verallgemeinert, Summen gebildet und Durchschnitte berechnet werden. Ziel und Zweck des Zensus ist es ausschließlich, eine verlässliche Datenbasis für weitere Planungen zu erhalten. Die Ergebnisse des Zensus werden voraussichtlich ab Ende 2023 vorliegen. Weitere Informationen gibt es auch online unter www.zensus2022.de.