Barrierefreier Wohnraum: Landkreis ruft Vermieter auf, sich zu melden 

Für ältere oder beeinträchtige Menschen gestaltet sich die Suche nach entsprechendem Wohnraum oft schwierig. Daher arbeitet der Landkreis im Rahmen des hessischen Förderprojektes Modellregion Barrierefreies Leben im Landkreis Waldeck-Frankenberg an einer Übersicht über barrierefreien Wohnraum. Geplant ist die Veröffentlichung eines Katasters. Vermieter, die über barrierefreien Wohnraum verfügen, werden gebeten, sich beim Landkreis zu melden.

„Wohnraum ist dann barrierefrei, wenn er von allen Menschen bewohnt werden kann – unabhängig davon, ob sie unter einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung leiden oder nicht“, erklärt Alexandra Köck, die seit März im Fachdienst Soziale Angelegenheiten für Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion zuständig ist. Dabei spielen unter anderem die Ortslage des Wohnraums, die Größe der Wohnfläche und die Anzahl der benutzbaren Räume eine Rolle.

Weiterhin sollten die Gebäude, in denen der Wohnraum liegt, stufen- und schwellenlos gestaltet und die Bodenbeläge gut berollbar und rutschhemmend sein. Fenster, Türen, Lichtschalter oder Steckdosen sollten barrierefrei und universell genutzt werden können, was Erreichbarkeit, Höhe oder Kraftaufwand angeht. Türen sollten mindestens 80 Zentimeter breit sein; ebenso sollten Flure und Räume mit Rollstühlen, Gehhilfen oder Rollatoren nutzbar sein. Die sanitären Anlagen sollten zudem bodeneben sein und ausreichend Bewegungsfläche bieten. Bei mehreren Geschossen ist ein Aufzug oder eine Hebevorrichtung in der Regel unverzichtbar.

Vermieter und Eigentümer in Waldeck-Frankenberg, die entsprechenden Wohnraum besitzen bzw. anbieten können, werden gebeten, sich beim Landkreis zu melden. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass nicht zwingend alle Kriterien erfüllt sein müssen. Da es unterschiedliche Arten von Beeinträchtigungen gibt, müssen nicht immer alle genannten Anforderungen ausnahmslos umgesetzt sein. „Wir werden die eingehenden Angebote erst einmal sammeln und dann ggf. auch noch einmal in unterschiedliche Kategorien filtern“, betont Alexandra Köck weiter. Wichtig sei es aber, auf das Thema aufmerksam zu machen und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. Vermieter können sich gern bei Alexandra Köck (E-Mail: alexandra.koeck@lkwafkb.de, Tel. 05631 – 954 625) melden, die nicht nur den Bedarf aufnehmen wird, sondern auch beratend zur Seite stehen wird.