Landkreis startet Fotoaktion zu Barrierefreiheit

Jeder wünscht sich, lebenslang und bis ins hohe Alter fit zu sein. Aber wer kann ausschließen, später einmal auf leichte Sprache, gut zugängliche Gebäude oder Haltegriffe und Anti-Rutschmatten in Bädern angewiesen zu sein? Sicherlich niemand. Der Landkreis möchte Barrierefreiheit stärker in den Fokus rücken – und startet daher eine Fotoaktion unter dem Titel „Ankommen, Reinkommen, Klarkommen“ bis 30. Oktober.  Ziel ist es, gelungene Maßnahmen für Barrierefreiheit sichtbar zu machen.

Kleine Dinge machen den Unterschied
Es sind nicht die Beeinträchtigungen oder der Rollstuhl, die Menschen behindern, oft sind es nur die Barrieren im Alltag – also beim Einkaufen, in Verkehrsmitteln, in Restaurants, bei Freizeitangeboten oder in öffentlichen Gebäuden. Die Fotoaktion soll für die Herausforderungen und Bedürfnisse von Menschen sensibilisieren – und gute Maßnahmen prämieren, die zu mehr Barrierefreiheit führen. „Hier kommt es gar nicht zwingend auf große, teure und aufwendige (Umbau-)Maßnahmen an“, sagt die kommunale Behindertenbeauftrage Miriam Drüppel. „Oft sind es die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen.“ Zum Beispiel: Klare und deutliche Schriften auf Schildern, kontrastreiche Farben, Aufstehhilfen oder leicht zu öffnende Verpackungen.

Beeinträchtigungen können vielfältig sein
Gute Beispiele, die auch schon im Kleinen etwas bewirken, sollen durch die Fotoaktion sichtbarer gemacht werden. Was auch deutlich werden soll: Dass es ganz unterschiedliche Arten von Beeinträchtigungen gibt – und nicht immer alle gleich sichtbar sind, beispielsweise durch ein körperliches Handicap. „Manche Einschränkungen sind körperlich, manche geistig, andere psychisch. Wieder andere betreffen Sinne oder die Sprache oder eine Lernbehinderung“, so Drüppel weiter. „Barrierefreiheit solle im Idealfall alle diese Bereiche abdecken.“

Dafür setzt sich der Landkreis auch als eine von 18 hessischen Modellregionen für Barrierefreiheit ein. „Der Landkreis hat sich in den kommenden Jahren zum Ziel gesetzt, Lösungen entwickeln, um die Barrierefreiheit und Teilhabe in Waldeck-Frankenberg noch weiter zu verbessern. Die Schwerpunkte sollen dabei zunächst auf den Bereichen Wohnen und Tourismus liegen. Weitere Bereiche werden folgen“, erläutert die Koordinatorin der Modellregion und stellvertretende kommunale Behindertenbeauftrage Alexandra Köck.

Alle Menschen in Waldeck-Frankenberg sind daher dazu eingeladen mit der Fotoaktion mitzumachen und gute, individuelle, kreative, inspirierende oder mutige Beispiele per Foto einzureichen: Die Bilder können bis zum 30. Oktober online unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de/barrierefreiheit hochgeladen werden. Sie sollen dann zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ausgestellt werden. Unter allen Teilnehmenden werden kleine Anerkennungspreise verlost. Die Bilder sollen voraussichtlich als kleine Ausstellung als digitale Diashow im Korbacher Kreishaus gezeigt und auch online veröffentlicht werden. „Wir möchten mit der Aktion Menschen dazu ermutigen, ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen und Betroffenen ein Sprachrohr und eine Plattform bieten“, sagt Miriam Drüppel weiter. „Daher freuen wir uns über zahlreiche Einsendungen.“ 


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Fotoaktion: Ankommen, Reinkommen, Klarkommen Modellregion Barrierefreiheit