Geopark: Erfahrungsaustausch unter Experten

Seit dem Jahr 2015 ruft die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation/ UNESCO „Gebiete mit geologischen Stätten und Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung“ zu UNESCO-Geoparks aus. In Deutschland gibt es derzeit - auf sieben Prozent der Landfläche - acht derartig herausragende Gebiete. 10 Bundesländer beheimaten diese acht besonderen Geoparks, einer von ihnen erstreckt sich bis in das Nachbarland Polen hinein.

Die GrenzWelten, der Nationale Geopark in Nordhessen und im Hochsauerlandkreis, kamen gerne der Bitte um einen Erfahrungsaustausch mit Vertretern dieser UNESCO-Geoparks nach. Zwei Tage lang lernten die Abgesandten hier vor Ort bei einer Exkursion und auf einem Workshop kennen, welche Möglichkeiten zur Digitalisierung und digitalen Wissensvermittlung sich in einem Geopark bieten – eine Thematik, in der die GrenzWelten zurecht als Vorreiter gelten.

Korbacher Spalte und Georg-Viktor-Turm PANORAMA auf dem Eisenberg, Geofoyer im Heringhäuser „Haus des Gastes“ und Museum „Haus Hövener“ in Brilon waren die Stationen der kleinen Rundreise im Geopark. An allen vier Standorten gibt es entweder Augmented Reality-Angebote oder interaktive Medienstationen, die anschaulich darstellen, was im digitalen Bildungsbereich möglich ist. Insbesondere junge Menschen können so auf spielerische Weise in die spannende Welt der Geologie mitgenommen und ihr Interesse daran geweckt werden.

Landrat Jürgen van der Horst begrüßte die Gäste aus den UNESCO-Geoparks am zweiten Besuchstag zum Workshop im Korbacher Kreishaus. Er hob die Bedeutung der digitalen Wissensvermittlung direkt vor Ort, in den Geoparks sowie in Natur- und Nationalparks hervor. Deren Möglichkeiten seien noch lange nicht ausgeschöpft, im Nationalen Geopark GrenzWelten befinde man sich aber weit vorne auf diesem Weg. „Wir freuen uns, mit unseren digitalen Projekten Anregungen für andere Geoparks geben zu können und dank dieser Begegnung nun auch einige sinnvolle Ideen und Tipps für unsere Geo- und Naturbildungsarbeit zu erhalten.“

Auf dem Programm des Workshops standen ein Kurzvortrag zum Steinbruch „Hohenäcker“ in Frankenberg (Eder) und die Vorstellung der Pläne, an der Iguanodon-Fundstelle in Brilon-Nehden einen virtuellen Dinopark entstehen zu lassen. Insbesondere die Fördermöglichkeiten stießen auf großes Interesse. Außerdem stellte Sebastian Freitag von MT Interactive, Frankenberg (Eder), die technischen Möglichkeiten zu digitalen Projekten im Bereich von Museen, Kultur und Touristik vor. MT Interactive hat alle Augmented Reality-Angebote in den GrenzWelten entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

Gösta Hoffmann von der Zertifizierungsstelle der UNESCO informierte schließlich noch über das „30³-Geotop“ und eine Outcrop Wizard-App. Die UNESCO-Geopark-Vertreter*innen zeigten sich beeindruckt von den digitalen Angeboten im Nationalen Geopark Grenz-Welten und nehmen zahlreiche Anregungen mit nach Hause. Gösta Hoffmann bescheinigte den GrenzWelten, dass sie über das fortschrittlichste digitale Angebot verfügten, das er in Geoparks bisher kennengelernt habe.

Über die Anerkennung und das Lob von Seiten der UNESCO freuen sich Kim Peis, Leiterin des Geopark-Projektbüros, und ihre Mitarbeitenden – „Wir sind stolz auf den fortschrittlichen Stand im Bereich der Digitalisierung bei den GrenzWelten.“ So könne die Begegnung zwischen der UNESCO und den Geoparks in Waldeck-Frankenberg und im Hochsauerlandkreis tatsächlich nur als Gewinn für alle Beteiligten bezeichnet werden.


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Geopark  Fachdienst Umwelt und Klimaschutz