Orange Days: Ein Zeichen gegen Gewalt

Jedes Jahr ab dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, finden weltweit die Orange Days statt. In dieser Zeit werden unter anderem Gebäude sowie Denkmäler orange beleuchtet und unterschiedliche Aktionen durchgeführt, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam und Engagement sichtbar zu machen. Auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg gibt es an diesem Tag verschiedene Angebote, um für das Thema zu sensibilisieren.

Fälle häuslicher Gewalt auf dem Höchststand
Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der polizeilich registrierten Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland einen neuen Höchststand. Laut dem Tagesspiegel und dem Frauenhauskoordinierung e. V. wurden insgesamt 265.942 Menschen als Betroffene erfasst, was den bisher höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen darstellt. 73 Prozent dieser Betroffenen sind Frauen. „Diese Zahlen machen sehr deutlich, dass wir als Gesellschaft die Thematik der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Fokus rücken müssen, um für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Um dem nachzukommen hat der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit zusammen mit unterschiedlichen Akteuren ein buntes Programm auf die Beine gestellt.

Filmevent "She Said" im Kino K
Sichtbarkeit schaffen: Im Rahmen der Orange Days wird der Film "She Said" (2022) gezeigt, der beispielhaft für den Mut, Aufklärung zu betreiben und das Schweigen zu brechen, steht. Die Geschichte illustriert, wie Frauen jahrelang unter sexueller Gewalt litten und durch Machtstrukturen zum Schweigen gebracht wurden. Die New York Times-Journalistinnen Megan Twohey und Jodi Kantor machten die Fälle bekannt und trugen somit zur Entstehung der #MeToo-Bewegung bei. Der Filmabend im Kino K, organisiert in Kooperation mit den Bezirkslandfrauen Frankenberg und Waldeck, startet ab 18 Uhr mit einem Sektempfang, bevor der Film um 19 Uhr beginnt. Tickets sind online auf der Internetseite des Cine K zum Preis von fünf Euro erhältlich.

Kreativaktionen in Jugendhäusern
Die Jugendhäuser in Korbach und Bad Wildungen laden bereits in Vorbereitung auf die Orange Days zu verschiedenen Kreativaktionen ein, um Jugendliche für das Thema Gewalt zu sensibilisieren. Im Jugendhaus Korbach findet am Donnerstag, den 13. November, ab 16 Uhr eine Aktion zum Gestalten von Jutebeuteln speziell für Mädchen ab 12 Jahren statt. Im Jugendhaus Bad Wildungen werden am Freitag, den 21. November, von 15 bis 18 Uhr Jutebeutel bemalt. Diese Aktion richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren und ist kostenfrei. Die gestalteten Beutel aus Korbach und Bad Wildungen können gegen eine Spende beim Kinoevent erworben werden. Alle gesammelten Spenden gehen an Frauen helfen Frauen e. V.

Weitere Veranstaltungen in Bad Wildungen
Zusätzlich zu der Kreativaktion sind in Bad Wildungen weitere Veranstaltungen geplant: Am Mittwoch, den 26. November, um 19 Uhr hält Steffi Burmester einen Vortrag zum Thema "Wer entscheidet, wen du heiratest? Zwangsheirat in Deutschland", organisiert von Frauen helfen Frauen e. V. und der Stadt Bad Wildungen. Am Donnerstag, den 27. November, gibt es ein Seminar "Gewalt-Sehen-Helfen", das den Umgang mit gefährlichen Situationen im öffentlichen Raum thematisiert und sich an Mädchen und Frauen ab 16 Jahren richtet. Am Freitag, den 5. Dezember, wird von 16 bis 18 Uhr ein Selbstverteidigungskurs "NEIN heißt NEIN!" von der Wing Tsun Akademie Bad Wildungen für Mädchen ab 10 Jahren angeboten. Die Teilnahme an diesem Angebot ist kostenfrei.

Diese Veranstaltungen bieten Raum für Diskussionen, Aufklärung und das Setzen eines klaren Zeichens gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Farbe Orange steht dabei weltweit für Hoffnung, Sichtbarkeit und ein Ende der Gewalt.

 

Bildunterschrift: Die Jugendhäuser Bad Wildungen und Korbach, das Kino Cine K und die Bezirkslandfrauenvereine Frankenberg und Waldeck bieten gemeinsam mit dem Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Landkreises ein vielfältiges Angebot an den Orange Days an. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg

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Fachdienst Frauen und Chancengleichheit