Brucellose

Brucellose

Die Brucellose ist eine bakteriell verursachte Infektionskrankheit, die bei Menschen und Tieren gleichermaßen vorkommt (Anthropozoonose). Sie wird meist von Tieren auf den Menschen übertragen. Eine Brucellose kann durch verschiedene Bakterien der Gattung Brucella ausgelöst werden. Je nach Erregertyp werden unterschiedliche Arten der Brucellose unterschieden, zum Beispiel das Mittelmeerfieber (undulierendes Fieber), Morbus Bang und die Schweine- und Hundebrucellose. Beim Menschen ist das Mittelmeerfieber am häufigsten, Schweine- und Hundebrucellose sind sehr selten.

  • Wie wird Brucellose übertragen?

    Auslöser der Brucellose sind kleine, grammnegative Stäbchenbakterien der Gattung Brucella, die sogenannten Brucellen. Je nach der auslösenden Brucellen-Art unterscheidet man folgende Formen von Brucellose:

    • Mittelmeer- oder Maltafieber: verursacht durch Brucella melitensis (hauptsächlich bei Ziegen, Schafen und Kamelen)
    • Morbus-Bang, Bang-Krankheit: verursacht durch Brucella abortus (hauptsächlich bei Rindern)
    • Schweine-Brucellose: verursacht durch Brucella suis
    • Hunde-Brucellose: verursacht durch Brucella canis

    Die letzten beiden Brucella-Arten infizieren Menschen extrem selten - ebenso wie etwa Brucella neotomae.

  • Wie wird Brucellose übertragen?

    Meist stecken sich Menschen über zwei Wege mit Brucellose an: Ø  über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren (v.a. deren Kot und Urin): Der Brucellose-Erreger kann über die Bindehaut, die Atemwege und Hautverletzungen in den menschlichen Körper gelangen. Entsprechend gefährdet sind etwa Land- und Tierärzte. Ø  über den Verzehr von infiziertem, rohem Fleisch oder anderer ungekochter oder nichtpasteurisierter tierischer Produkte wie Milch oder Käse In Deutschland sind Rinder-, Schaf- und Ziegenbestände amtlich brucellosefrei. Die Ansteckung erfolgt daher meist im Ausland, wo die Brucellose mit regionalen Unterschieden noch weit verbreitet ist.

  • Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

    Bei etwa 90 Prozent aller Betroffenen verläuft die Brucellose ohne oder nur mit leichten Symptomen (subklinischer Verlauf). Dass tatsächlich eine Brucellose vorliegt, kann der Arzt dann nur durch den Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen die Erreger im Blut erkennen. In den restlichen Fällen (ca. zehn Prozent) verläuft die Erkrankung entweder akut oder chronisch.

  • Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

    Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Brucellose (Inkubationszeit) ist sehr variabel: Sie kann nur fünf Tage lang sein, aber auch 60 Tage und mehr als zwei Jahre betragen. Im Schnitt beträgt die Inkubationszeit etwa vier Monate, bei Morbus Bang meistens nur eine bis drei Wochen. Die Erreger können bereits während der Inkubationszeit von Infizierten an andere Menschen weitergegeben werden.