EHEC

EHEC

EHEC bedeutet enterohämorrhagische Escherichia coli. Diese Bakterien finden sich im Darm von Wiederkäuern wie Rindern, Schafe, Ziegen, Rehen und Hirschen. Sie können bestimmte Giftstoffe, sogenannte Shigatoxine, produzieren. Die Tiere erkranken daran in der Regel nicht. Werden solche Keime aber auf den Menschen übertragen, können sie Durchfallerkrankungen mit zum Teil schwerwiegenden Komplikationen verursachen.


  • Wie erfolgt die Infektion/Übertragung?

    Von Tier zu Mensch

    Die Bakterien werden mit dem Kot infizierter Tiere ausgeschieden. Da EHEC relativ unempfindlich sind, können sie in der Umwelt wochenlang überleben. Sie sind hoch ansteckend, denn schon eine geringe Menge am Keimen reicht für eine Übertragung aus. Das Fell von Rindern und anderen Wiederkäuern kann mit Kotspuren verunreinigt sein. Durch das Berühren und Streicheln der Tiere können die Bakterien an die Hände und von dort in den Mund gelangen. Auch das Spielen auf Wiesen, auf denen Wiederkäuer gehalten werden, stellt ein Ansteckungsrisiko für Kinder dar.

    Über Nahrungsmittel
    Eine Übertragung auf den Menschen kann auch durch roh verzehrte oder unzureichend erhitzte Lebensmittel erfolgen.

    Von Mensch zu Mensch
    Mit EHEC infizierte Menschen scheiden die Erreger mit dem Stuhl aus. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist über eine Schmierinfektion möglich.

    Über verunreinigte Gegenstände
    Die Bakterien können bei mangelnder Händehygiene auch auf berührten Genständen haften bleiben und von dort indirekt weiterverbreitet werden.

    Über verunreinigtes Wasser
    Auch beim Baden in Gewässern, die mit Fäkalien verschmutzt sind, können die Erreger in den Magen-Darm-Trakt des Menschen gelangen. In Schwimmbädern besteht keine Gefahr, da EHEC durch Chlor sicher abgetötet werden.

  • Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

    Vorherrschende Krankheitszeichen sind wässrige Durchfälle. Auch Übelkeit, Erbrechen und Bauschmerzen, seltener Fieber können dazukommen. Als schwere Verlaufsform können sich blutige Durchfälle mit krampfartigen Bauschmerzen und teilweise Fieber entwickeln. Eine gefürchtete Komplikation, welche vor allem im Kindesalter auftritt ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)

  • Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

    Die Erkrankung bricht in der Regel drei bis vier Tage, manchmal bis zu zehn Tage nach der Ansteckung aus. Eine Infektion kann jedoch auch ohne Krankheitszeichen verlaufen. Auch wenn die Krankheitszeichen bereits abgeklungen sind, können die Erreger über einige Tage bis mehrere Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden werden, bei Kindern oftmals länger als bei Erwachsenen. Solang Erreger ausgeschieden werden, besteht eine Ansteckungsgefahr für andere Menschen, insbesondere für Kontaktpersonen in der Familie und in Gemeinschaftseinrichtungen.

  • Was muss ich bei einer Erkrankung machen?

    • Bei schweren Durchfallerkrankungen oder blutigen Stühlen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
    • Bei Durchfall ist es wichtig viel zu trinken.
    • Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht sinnvoll
    • Erkrankte sollten frühzeitig räumlich getrennt werden und wenn möglich eine eigene Toilette benutzen
    • Bereiten Sie keine Mahlzeiten für andere zu, wenn Sie selbst erkrankt sind
    • Waschen Sie ihre Wäsche bei 60°C
    • Sollten Sie beruflich mit Lebensmitteln zu tun haben und ansteckend sein, dürfen Sie vorübergehend nicht arbeiten.
    • Des Weiteren dürfen Erkrankte keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten beteten

    Wann die Tätigkeit wieder aufgenommen werden bzw. Gemeinschaftseinrichtungen wieder besucht werden kann/können , entscheidet das zuständige Gesundheitsamt.