Resilienz als zentrales Thema des gut besuchten Psychiatrietages 

Wie man bestmöglich mit Stress und Herausforderungen des persönlichen Lebens und den von außen kommenden Ereignissen wie weltweite Konflikte und Extremwetter Ereignisse umgehen und seine psychische Widerstandsfähigkeit stärken kann, war zentrales Thema des diesjährigen Psychiatrietages. Er wurde ausgerichtet vom Landkreis Waldeck-Frankenberg im Frankenberger Philipp-Soldan-Forum. Über 170 Gäste haben an der Veranstaltung teilgenommen.

Gefühle sind Signale für Bedürfnisse
„Resilienz bedeutet nicht, einen undurchdringlichen Schutzschild für die Widrigkeiten des Lebens zu haben und Gefühle wie Angst, Trauer oder Stress komplett aus dem Leben zu verbannen. Es bedeutet viel mehr, Gefühle und Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu überlegen, ob man seine Einstellung dazu ändern kann“, so hat der Psychologe Michael Rost das Thema des diesjährigen Psychiatrietages des Landkreises im Rahmen der Veranstaltung gekonnt auf den Punkt gebracht. Die geistige Widerstandskraft zu stärken, war zentrale Botschaft der Veranstaltung, zu der der Fachdienst Gesundheit des Landkreises einmal im Jahr einlädt.

Krisen und Belastungen des Alltags meistern
In unserer Gesellschaft werden psychische Widerstandsfähigkeit und Ausgeglichenheit immer wichtiger, um Krisen und andere Belastungen im Alltag zu meistern. Bewusst angewandte Strategien können zur Bewältigung dienen aber auch präventiv helfen. Wie dies bestmöglich gelingen kann, darüber referierten die drei Experten Prof. Dr. Florian Metzger, Michael Rost und Jens-Hartwich-Tersek – und beleuchteten das Thema sowohl von der wissenschaftlichen Seite, als auch auf humorvolle und kurzweilige Art und Weise.

Dabei ging es vor allem auch um einen Perspektivwechsel: „Denn Stress ist das Ergebnis eines individuellen Bewertungsprozesses – und auf die Frage, ob man Ereignisse mit einem negativen oder positiven Mindset aufnimmt“, betonte der Diplom-Psychologe Jens Hartwich-Tersek. „Manchmal benötigt der Mensch auch temporären Rückzug – einen Schutzraum, um Kraft zu schöpfen, sich zu erholen und die Gedanken zu ordnen.“ In anschließenden kleineren Gruppen-Workshops hatten die Gäste die Möglichkeit, nach den Vorträgen die die entsprechenden Strategien noch einmal zu vertiefen.

Zwischen den Vorträgen und Workshops hatten die Gäste die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und auch die unterschiedlichen Leistungserbringer in der psychiatrischen und sozialpsychiatrischen Versorgung in Waldeck-Frankenberg kennenzulernen. Auch die Bewirtung durch die Frankenberger Landfrauen und das Catering durch das Restaurant „El Toro“ sorgten für eine angenehme Atmosphäre, in der ein reger Austausch stattfand. Der vom Landkreis veranstaltete Psychiatrietag hat nach vierjähriger Pause erstmalig wieder stattgefunden. Ziel ist es der Bevölkerung neue Erkenntnisse im Bereich seelischer Gesundheit näherzubringen und dadurch Strategien zu vermitteln um sich seiner Selbstwirksamkeit bewusst zu werden. 


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Gesundheit  Krisenbewältigung Lebensberatung