Manistropheus kulicki – Neues Fossil aus der KorbacherSpalte trägt Namen ihres Entdeckers
Entdeckt in den 1990er Jahren, nun erstmals durch ein internationales Expertenteam untersucht und beschrieben, schließlich mit dem Namen des Entdeckers der Korbacher Spalte bedacht – der Nationale Geopark GrenzWelten kann sich einer neuen Fossil-Gattung und -Art rühmen. Von Manistropheus kulicki ist zwar bislang nur ein Halswirbel vorhanden, der aber so gut erhalten ist, dass die Experten in ihm eine bislang unbekannte Art erkennen konnten. Mit der Namensgebung setzten sie Dr. Jens Kulick, ohne dessen Entdeckung der Fossilfundstätte am Rande von Korbach es keinen Geopark gegeben hätte, ein wissenschaftliches Denkmal.
Das Forschungsteam vom Museum für Naturkunde Berlin, vom Smithsonian, Washington D.C./ USA und vom argentinischen Museum für Naturwissenschaften, Buenos Aires, bezeichnet die Korbacher Spalte nicht nur als einzigartige Fossillagerstätte, sondern sogar „als Schlüsselort, um das Leben an Land in den tropischen Regionen des Urkontinents Pangäa ... besser zu verstehen.“ Außerdem werde mit dem Fund verdeutlicht, wie wichtig es sei, bekannte Fossilfundstellen weiter zu erforschen – besonders jene, die Einblicke in vom Aussterben bedrohte Ökosysteme geben. Ein Thema, das auch heute von hoher Relevanz ist.
Das neu benannte „Mondwirbel-Tier“ gesellt sich zu weltweit nur fünf bekannten fossilen Arten der permischen Archosauromorphen aus dieser Zeit. Damit schließt er eine Lücke im Fossilienbericht an der Grenze der Erdzeitalter Perm und Trias. Laut dem Expertenteam legt eine Untersuchung der Verwandtschaftsverhältnisse nahe, dass Manistropheus kulicki zu den frühesten Vertretern dieser wichtigen Reptilienlinie zählt – eine bemerkenswerte Entdeckung, die die Korbacher Spalte und den Nationalen Geopark GrenzWelten noch weiter aufwertet.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden in der Fachzeitschrift „Journal of Systematic Palaeontology“ veröffentlicht. Wer sich für die wissenschaftliche Beschreibung interessiert, findet eine Zusammenfassung unter https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/museum/medien/presse/neues-fossil-zeigt-verborgene-vielfalt-urzeitlicher-reptilien-vor-groesstem.
Bildunterschrift: Nach ihm wurde eine bislang unbekannte Art benannt: Entdecker Dr. Jens Kulick (Vordergrund, mit dem Rücken zur Kamera) an der Fossilfundstätte Korbacher Spalte, dem Fundort des „Mondwirbel-Tiers“. Foto: Hessisches Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Wiesbaden