Landkreis startet Aktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Am 14. Februar ist nicht nur Valentinstag, sondern auch One Billion Rising – der internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen weltweit. Unter dem Titel „Liebe macht keine blauen Flecken“ startet der Landkreis daher dazu auch in diesem Jahr wieder eine Aktion, um auf das Thema aufmerksam zu machen, dafür zu sensibilisieren – und sich ganz klar dagegen zu positionieren.

Lesezeichen: Zugang zu Hilfe und Unterstützung
In 2023 waren in Deutschland 167.865 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen. 52.330 sind Opfer von Sexualstraftaten geworden und 360 von Femiziden. „Das sind erschreckende Zahlen, auf die der Landkreis im Rahmen von One Billion Rising aufmerksam machen will – und zwar mit Infoplakaten und mit einer Lesezeichen-Aktion gemeinsam mit den Buchhandlungen in Waldeck-Frankenberg“, berichtet der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese.

In den Geschäften Thalia Korbach, Bad Wildungen und Bad Arolsen, CoLibri Korbach, der Buchhandlung Kirstein, der Buchhandlung Hykel, Buchland Bad Wildungen, der Buchhandlung Francke und der Buchhandlung Jakobi werden an diesem Tag Lesezeichen ausgegeben mit QR-Codes, die online zu Hilfsangeboten für Opfer von Gewalt führen. Das ermöglicht Betroffenen einen diskreten Zugang zu Hilfe und Unterstützung. Weiterhin wird vom 14. bis 17. Februar in der Korbacher Tiefebene das One Billion Rising Banner ausgehangen sowie eine Galerie der Femizide, um nochmals auf die Thematik aufmerksam zu machen.

Laut sein gegen Gewalt und für Gleichberechtigung
„Der Valentinstag steht für Liebe. Aber der Valentinstag bedeutet eben nicht nur Liebe und Harmonie, sondern für viele Frauen in Gewaltbeziehungen einen weiteren Tag von vielen mit Gewalterfahrungen in der Partnerschaft“, sagt die Frauenbeauftragte des Landkreises Beate Friedrich. „Mit der Aktion zu One Billion Rising möchten wir nochmals darauf aufmerksam machen, dass Liebe sicher, respektvoll und gewaltfrei sein muss.“ Gewalt habe in Beziehungen keinen Platz. „One Billion Rising fordert dazu auf, aufzustehen und laut zu sein gegen Gewalt und für Gleichberechtigung.“

Das hat der Landkreis auch in den vergangenen Jahren bereits getan, beispielsweise durch Tanz-Demos, von denen eine auch in diesem Jahr von 16 bis 17 Uhr in Bad Wildungen auf dem Postplatz in der Altstadt stattfindet und vom Bündnis von Frauen aus Bad Wildungen und Edertal organisiert wird. Mit dem Tanz „Break the Chain“ erheben sich Frauen und Männer gemeinsam gegen Gewalt und Ausbeutung von Frauen und Mädchen – und für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und ein gewaltfreies Miteinander.

„Message präsent halten“
„In diesem Jahr haben wir uns gegen eine Tanzdemo und für die Lesezeichen-Aktion entschieden, weil wir gern jährlich wechselnde Formate nutzen möchten“, sagt die stellvertretende Frauenbeauftragte des Landkreises Miriam Drüppel. „In Anbetracht der alarmierenden und stetig steigenden Zahlen geschlechtsspezifischer Gewalt ist es uns ein Anliegen, die Message Liebe macht keine blauen Flecken über einen längeren Zeitraum präsent zu halten und mit der Plakataktion zu den Femiziden Bewusstsein dafür zu schaffen, welche dramatischen Auswirkungen Partnerschaftsgewalt in Deutschland fast jeden Tag annimmt.“

Martina Weinreich von der Buchhandlung CoLibri Korbach sagt: „Für mich ist das Wichtigste, hinzuschauen und anzusprechen, wenn wir Gewalt gegen Frauen und Mädchen bemerken oder auch nur vermuten!“ So sieht es auch Bernhard Schäfer von Buchland Bad Wildungen: „Mit unserer Buchhandlung unterstützen wir sehr gerne die weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Vorort im Buchland mit einem Büchertisch. Und durch unsere Teilnahme an den angebotenen Veranstaltungen an diesem Tag.“

 

Bildunterschrift: Setzen sich gemeinsam gegen Gewalt und Ausbeutung von Frauen und Mädchen ein: Miriam Drüppel (stellvertretende Frauenbeauftragte), Claudia Engelmann und Jeremy David Kugler (Thalia Korbach), Nüket Duru (Buchland Bad Wildungen), Martina Weinreich (CoLibri Korbach), Beate Friedrich (Frauenbeauftragte), Bernhard Schäfer (Buchland Bad Wildungen) (v.l.n.r.). (Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg)


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