Wildschwein-Bache mit Frischlingen 

Afrikanische Schweinepest

Afrikanische Schweinepest

Die afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ist eine hochansteckende Tierseuche. Eine Übertragung des sehr widerstandsfähigen Virus ist über den direkten Kontakt zwischen infizierten und gesunden Schweinen möglich – insbesondere über Blutkontakt. Weiterhin kann die Seuche über kontaminiertes Futter, verunreinigte Gegenstände (Fahrzeuge, landwirtschaftlich genutzte Geräte, Kleidung, Jagdausrüstung, etc.) oder Lebensmittel übertragen werden.

Für den Landkreis Waldeck-Frankenberg geht die größte Gefahr der Einschleppung von durch Menschen mitgebrachtes Schweinefleisch, Wurst oder eingeführte Jagdtrophäen aus den Infektionsgebieten aus. Das hohe LKW-Aufkommen aus osteuropäischen Ländern – die die großen Logistikzentren der international tätigen Unternehmen im Landkreis beliefern – birgt ein hohes Einschleppungs-Risiko. Ein Ausbruch der Seuche würde neben den gravierenden Auswirkungen für die Tiere auch schwere wirtschaftliche Folgen mit sich bringen.

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg bereitet sich seit Langem darauf vor – durch Aufklärungsarbeit, Früherkennung und Präventionsmaßnahmen: 

  • mehrsprachige Plakate insbesondere an den Bundesstraßen und bekannten Rastplätzen für LKW-Fahrer 
  • Aufklärung über fachgerechte Entsorgung von Biomüll, mögliche Übertragungswege, Ansteckungsgefahr durch Jagdreisen und vorbeugende Biosicherheitsmaßnahmen
  • verstärkte Kontrolle der Tierhaltenden auf Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen
  • Anschaffung einer Desinfektionsschleuse, die kontaminierte Fahrzeuge reinigen kann
  • Bildung eines Krisenstabs aus Jägerschaft, Bauernverbänden, der Forstämtern und des Nationalparkamtes
  • Kontrolle der Wildschwein-Population gemeinsam mit der Jägerschaft und intensive Beprobung des Fallwilds
  • Konzept zur Bergung toter Tiere


Wichtige Infos...

  • ...für Jägerinnen und Jäger

    Im Zuge der Seuchenprävention bittet der Landkreis alle Jagdausübungsberechtigten, Ausschau nach sogenannten Indikatorschweinen zu halten. Dabei handelt es sich um tot aufgefundene, kranke oder Unfallwildschweine. Als Symptome der ASP an noch lebenden Tieren gelten Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemprobleme, Durchfall, Blutungen aus Nase, After und/oder Hautblutungen und Verfärbungen sowie Aborte. Teils zeigen die Tiere eine verringerte Fluchtbereitschaft. Sollte ein Indikatorschwein gefunden oder erlegt werden, sollte dies beprobt werden. Tupferproben und Begleitdokumente sind beim Landkreis erhältlich. Zusätzlich sollte der Kadaver bis zum Ergebnis der Untersuchung mit einer Plane gesichert werden. Sollte das Ergebnis negativ sein, kann die Plane geborgen werden und mit dem Wildschwein, wie üblich, verfahren werden. 

  • ...für Naturverbundene & Touristen 

    • Entsorgen Sie Speisereste nur in geschlossenen Müllbehältern!
    • Hinterlassen Sie keine Speisereste in der Natur!
    • Bringen Sie keine Lebensmittel aus dem Urlaub oder betroffenen Regionen mit!
    • Reinigen Sie Ihre Ausrüstung gründlich (Kleidung, Schuhwerk, Fahrräder, Wanderstöcke, usw.)!
    • Sollten Sie aus betroffenen Gebieten anreisen, reinigen und desinfizieren Sie Ihre Ausrüstung vor Ihrer Anreise gründlich!
    • Bitte verfüttern Sie keine Essensreste an Tiere!
    • Halten Sie sich von Haus- und Wildschweinen fern!
    • Berühren Sie keine Tierkadaver!
    • Melden Sie Kadaverfunde unverzüglich dem zuständigen Jagdausübungsberechtigten!
  • ...für Schweine- & Hobbyhalter

    Schweinehaltende sollten sich sensibel an die vorgegebenen Biosicherheitsmaßnahmen halten und alle ihre Tiere - auch Hobby-Haltungen - beim Landkreis anmelden. 


Häufig gestellte Fragen: