Wildschwein-Bache mit Frischlingen 

Afrikanische Schweinepest

Afrikanische Schweinepest

Die afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ist eine schwere hochansteckende Tierseuche. Eine Übertragung des sehr widerstandsfähigen Virus ist über den direkten Kontakt zwischen infizierten und gesunden Schweinen möglich – insbesondere über Blutkontakt. Weiterhin kann die Seuche über kontaminiertes Futter, verunreinigte Gegenstände (Fahrzeuge, landwirtschaftlich genutzte Geräte, Kleidung, Jagdausrüstung, etc.) oder Lebensmittel übertragen werden.

Für den Landkreis Waldeck-Frankenberg geht die größte Gefahr der Einschleppung von durch Menschen mitgebrachtes Schweinefleisch, Wurst oder eingeführte Jagdtrophäen aus den Infektionsgebieten aus. Das hohe LKW-Aufkommen aus osteuropäischen Ländern – die die großen Logistikzentren der international tätigen Unternehmen im Landkreis beliefern – birgt ein hohes Einschleppungs-Risiko. Ein Ausbruch der Seuche würde neben den gravierenden Auswirkungen für die Tiere auch schwere wirtschaftliche Folgen mit sich bringen.

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg bereitet sich seit Langem darauf vor – durch Aufklärungsarbeit, Früherkennung und entsprechende Präventionsmaßnahmen. Im Rahmen der Aufklärung sind seit vielen Jahren mehrsprachige Plakate insbesondere an den Bundesstraßen und bekannten Rastplätzen für LKW-Fahrer angebracht, die auf die Einschleppungsgefahr der Krankheit durch nicht sachgerecht entsorgte Lebensmittel hinweisen. Zudem informiert der Landkreis regelmäßig über die Entsorgung von Biomüll, mögliche Übertragungswege, Ansteckungsgefahr durch Jagdreisen und vorbeugende Biosicherheitsmaßnahmen. Letztere werden bei Schweinehaltern in Waldeck-Frankenberg zudem verstärkt  kontrolliert. 

Es wurde ein Krisenstab gebildet, der sich regelmäßig zum Thema austauscht sowie ein Arbeitskreis „ASP Prävention“ – mit Vertretern der Jägerschaften, der Bauernverbände, der Forstämter und des Nationalparkamtes, die als Multiplikatoren ihre Mitglieder regelmäßig über den aktuellen Stand des Themas informieren. Zudem hat der Landkreis vor drei Jahren eine Schaum-Desinfektionsschleuse angeschafft, mit der – im Ernstfall – kontaminierte Fahrzeuge gereinigt werden können.

Mit Hilfe der Jägerschaft in Waldeck-Frankenberg wird zudem die Wildschwein-Population im Landkreis kontrolliert, um die Kontaktmöglichkeiten zu Ansteckungsquellen zu verringern. Da von Wildschwein-Kadavern die größte Ansteckungsgefahr ausgeht, hat der Landkreis weiterhin ein Konzept für die Bergung der toten Tiere erarbeitet. Zur Früherkennung eines möglichen Ausbruchs werden – ebenfalls mit Unterstützung der Jägerschaft – zudem regelmäßig Proben von Wildschweinen genommen: Sowohl von den selbst erlegten Tieren, als auch von dem Fallwild, also Wildschweinen, die verunfallt oder tot aufgefunden oder krank geschossen wurden. Das Fallwild ist für die Früherkennung der Seuche ganz besonders wichtig, da es im Ausbruchsfall eine gefährliche Infektionsquelle für gesunde Tiere darstellt. Daher ist das Aufspüren von diesem  Wild bei einem tatsächlichen Ausbruch der Seuche in Waldeck-Frankenberg eine der wichtigsten Bekämpfungsmaßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen und den Ausbruch effizient zu tilgen.