Landkreis unterstützt Sprachförderung ukrainischer Geflüchteter 

Um Geflüchtete aus der Ukraine bestmöglich zu unterstützen und Sprachbarrieren abzubauen, arbeitet der Landkreis Waldeck-Frankenberg aktuell an kurzfristigen Projekten zur Sprachförderung: So werden zum einen ehrenamtliche Sprachbegleitungen gesucht. Zum anderen sollen konkrete Sprachkursangebote zum Deutsch lernen geschaffen werden. Zu beiden Themen hat der Landkreis Online-Plattformen für Feedback eingerichtet.

Unterstützung bei Behördengängen oder im Alltag
Wenn Menschen aus dem Ausland in den Landkreis kommen, gibt es einige Behördengänge, die beispielsweise zur Anmeldung und zur Beantragung von Unterstützungsleistungen erledigt werden müssen. Um Geflüchtete dabei bestmöglich zu unterstützen, stellt der Landkreis aktuell einen Pool an ehrenamtlichen Übersetzenden zusammen. Ziel ist es, dass die Sprachbegleiterinnen und –begleiter Flüchtlinge bei Besuchen in der Kreisverwaltung, Arztterminen oder auch Erledigungen im Alltag unterstützen. Interessierte, die Ukrainisch sprechen können, sind herzlich eingeladen, sich online dafür zu registrieren – und werden bei Bedarf gern kontaktiert.

Sprache soll möglichst keine Barriere sein
Damit Sprache keine Barriere bleibt und Menschen aus der Ukraine sich auch schnellstmöglich selbst verständigen können, erarbeitet der Landkreis gemeinsam mit den ansässigen Bildungsanbietern aus der Region an einem passgenauen Sprachkursangebot. Hier soll durch eine eigens eingerichtete Online-Umfrage, die auch auf Ukrainisch abzurufen ist, nicht nur der Bedarf an potenziellen Teilnehmenden ermittelt werden, sondern es werden auch Lehrkräfte gesucht. Sie sollten nach Möglichkeit idealerweise bereits Lehrerfahrung und pädagogische Vorkenntnisse haben.

„Dies können beispielsweise auch Geflüchtete sein, die in der Ukraine Deutsch als Fremdsprache erlernt und idealerweise Lehrerfahrungen haben und so besonders gut wissen, wie deutsche Sprachkenntnisse Ukrainerinnen und Ukrainern bestmöglich vermittelt werden können“, erläutert Latif Hamamiyeh AL-Homssi von der Fachstelle Migration und Integration des Landkreises. Ehrenamt und Hauptamt sollen bestmöglich vernetzt werden, um die Angebote entsprechend zu koordinieren. Dabei soll Klarheit über bestehende Angebote geschaffen und gemeinsam mit den hiesigen Bildungseinrichtungen ein transparentes und gewinnbringendes Sprachkursangebot etabliert werden.

Menschen sollen im Landkreis Fuß fassen können
„Wir möchten die Menschen, die aus der Ukraine in den Landkreis kommen, nicht nur einfach häuslich unterbringen. Das ist zwar zu Beginn das vorrangige Ziel. Wir möchten aber auch jetzt schon den Grundstein dafür legen, dass sie sich in Deutschland bald eigenständig zurechtfinden“, erläutert Landrat Jürgen van der Horst. „Sprache und Umfeld sind hier wesentliche Kriterien, die wir gern bereits vorsorglich bestmöglich fördern möchten.“

Bestehende Strukturen sollen dabei genutzt und neue auf den Weg gebracht werden. „Dabei profitieren wir nicht nur von unserem Know-How in Sachen Krisenmanagement“, so der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese weiter, „sondern können hier auch auf unsere Erfahrungen zurückgreifen, die wir bei der Fluchtbewegung in 2015 gesammelt haben.“ Allen Menschen, die aus der Ukraine neu in den Landkreis kommen, sollen die Grundlagen an die Hand gegeben werden, langfristig in Waldeck-Frankenberg Fuß fassen zu können – auch, wenn sich viele möglicherweise dafür entscheiden, nach dem Krieg in ihr Heimatland zurückzukehren.