Kita Sonnenschein in Korbach wird erste Geopark-Kita in Hessen 

Als erste Kindertagesstätte in Hessen wird die Kita Sonnenschein in Korbach nach einem Jahr Probezeit zur Geopark-Kita. In einer kleinen Feierstunde fand die Übergabe des Zertifikats des Geoparks GrenzWelten statt. Die Kita wird so auch künftig bereits im Vorschulalter Themen aus Geologie und Zeitgeschichte mit den Kindern erarbeiten – auf spielerische Weise und kindgerecht aufbereitet.

Ziel ist es, im Rahmen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung Kindern Umweltthemen bereits in jungen Jahren zu vermitteln. Aus diesem Grund hat der Geopark GrenzWelten des Landkreises die Zertifizierung zur Geopark-Kita ins Leben gerufen. „Ein wichtiger Aspekt der Arbeit des Geoparks ist die Umweltbildung“, sagt Landrat Jürgen van der Horst. „Mit dem Projekt soll ein ganzheitliches Verständnis von Erdgeschichte, Natur und Kultur geschaffen werden – beginnend bei den Kleinsten.“

Bekanntschaft mit dem „Korbacher Dackel“
Startschuss für die Zertifizierung war der Besuch der Kita Sonnenschein der Korbacher Spalte im September 2021. Seit dieser Exkursion mit der Vorschulgruppe, die dort auch Bekanntschaft mit dem „Korbacher Dackel“, einem säugetierähnlichen Reptil, das vor rund 250 Millionen Jahren dort lebte, gemacht hat, arbeiten die Erzieherinnen und Erzieher der Kita regelmäßig an Projekten rund um die Themen des Geoparks. "So gab es bereits ein Fest unter dem Motto Geopark“, berichtet die Leiterin Anja Köhler-Schotte. „Dafür wurden Vulkane gebastelt, Edelsteine gesucht und das Thema Klima und Wasser thematisiert.“ Bei allen Projekten und Themenfeldern steht die Kita dabei in engem Austausch mit dem Geopark GrenzWelten und nutzt Materialien, die der Geopark zur Verfügung stellt.

Spielerisches Heranführen und flexibles Arbeiten
„Das Besondere an diesem Konzept, insbesondere im Vergleich zur Arbeit mit den Schulen, ist die deutlich größere Flexibilität“, sagt die Leiterin des Geoparks Kim Peis. „Kitas müssen keinen strikten Lehrplan verfolgen und können so deutlich freier und flexibler arbeiten. Auch die Themenfelder sind sehr offen.“ Insbesondere in dieser sehr jungen Altersklasse gehe es daher eher um das spielerische Heranführen und Interesse Wecken an Naturthemen im Allgemeinen – und darum, frühzeitig eine Verbindung zur Region zu schaffen. Das freut auch den Bürgermeister der Stadt Korbach, Klaus Friedrich: „Durch die Beschäftigung mit Themen des Geoparks und damit verknüpften Besuchen beispielsweise an der Korbacher Spalte entwickeln schon die Jüngsten einen Bezug zur Region. Auch viele Eltern und Familien werden so über die Kinder an die Themen mit herangeführt.“

Künftig soll es in der Kita Sonnenschein dann viele weitere Projekte und Ausflüge rund um die Themen Geologie, Erd- und Zeitgeschichte und Kultur geben. Betreuerin Dr. Ute Richter steht der Korbacher Kita dabei zur Seite. Sie ist Gästeführerin bei der Stadt Korbach und inzwischen auch Geoparkführerin speziell für den Bereich Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.


Hintergrund
Der Nationale Geopark GrenzWelten umfasst 3.700 Quadratkilometer Gebietskulisse. Dazu gehören der gesamte Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie Teile der angrenzenden Landkreise Marburg-Biedenkopf, Kassel, Schwalm-Eder und Hochsauerlandkreis (NRW). Geoparks sind ausgewiesene Gebiete, die sich durch eine besondere geologische und landschaftliche Ausstattung von anderen Region abgrenzen und hervorheben. Um diese Besonderheiten zugänglich zu machen, schaffen Geoparks eine geotouristische Infrastruktur, bemühen sich um eine nachhaltige Regionalentwicklung, engagieren sich im Umwelt- und Geotopschutz und bedienen Interessierte über Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit Informationen. 


Schlagworte: 

Geopark GrenzWelten Bildung für nachhaltige Entwicklung Fachdienst Umwelt und Klimaschutz