Alte Nutztierrassen: Neuer Podcast der Ökomodellregion online

„Alte Nutztierrassen – warum sind Sie erhaltenswert?“, das ist Thema der neuesten Podcast-Folge der Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg. Am 8. September geht der Podcast online und gibt Antworten auf die Themenfrage.  Naturschützer und Tierhalter Herbert Ruhwedel, Arche-Hof Kellerwald-Fuhrhalter und Tierschützer Ralf Finke und Geschäftsführer des Landschaftspflegeverband Waldeck-Frankenberg e. V. Carsten Müller erklären in dem Beitrag auch, warum seltene Nutztierrassen für die regionale Landschaftspflege so wichtig sind.

Wer kennt heute noch das Brillenschaf, das Hinterwälder Rind, die Harzziege, das Vorwerkhuhn - das übrigens nichts mit einer bekannten Staubsaugermarke zu tun hat -, den Großspitz oder die deutsche Pekingente? Früher bevölkerten diese tierischen Zwei- und Vierbeiner manchen landwirtschaftlichen Betrieb, waren weit verbreitet auf den Höfen und in den häuslichen Gärten. Heute stehen sie auf der Roten Liste derjenigen Tierrassen, die bald ausgestorben sind, wenn sie nicht weiterhin gezüchtet werden.

Nach Angaben der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stirbt weltweit jede Woche mindestens eine Nutztierrasse aus. Damit geht wertvolles genetisches Potenzial verloren. Auch dazu gibt es in der neuen Podcast-Folge der Ökomodell-Region etwas zu erfahren – das Anhören lohnt sich!

Wer Interesse hat, sich Exemplare der gefährdeten Rassen einmal anzuschauen: Am 18. September besteht dazu in Frankenau an der Kellerwaldhalle von 11 - 18 Uhr eine gute Gelegenheit. Der dort stattfindende Archetag mit einer Direktvermarktermesse voller regionaler, saisonaler und Bio-Produkte wartet nicht nur mit einem großen Rahmenprogramm auf, sondern auch mit einer Ausstellung der bedrohten Haustierrassen.

Neben dieser Podcast-Folge sind bereits 17 weitere Podcasts der Ökomodell-Regionen online, von „Vielfalt auf dem Acker!“ über „Traumberuf Bio-Landwirt!“ bis hin zu „Regionale Bio-Gastronomie – macht Sinn!“.

Bildunterschrift

(v.l.n.r.) Ralf Finke, hier mit dem Rheinisch-Deutschen Kaltblutwallach Lukas, Herbert Ruhwedel und Carsten Müller erläutern in der neuen Podcast-Folge der Ökomodell-Region die Bedeutung alter Nutztierrassen.

Foto: Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg


Hintergrund: Ökomodellregionen
Seit 2021 ist Hessen Ökomodell-Land. Als „Dachmarke“ verbindet das Ökomodell-Land Hessen die 13 Ökomodell-Regionen, welche ein flächendeckendes Netz über ganz Hessen bilden und alle Landkreise integrieren. Die Ökomodell-Regionen sind Baustein des Hessischen Ökoaktionsplans und werden gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Aufgabe der Modellregionen ist es, Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, die den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln erhöhen. Dadurch soll die steigende Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln stärker aus der heimischen Landwirtschaft gedeckt und das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für regionale Kreisläufe und biologisch erzeugte Lebensmittel geschärft werden. Die Ökomodell-Regionen sind auch Ansprechpartner für Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung, Lebensmittelverarbeitung und Handel. Durch die Vernetzung dieser Akteure sollen die regionale Vermarktung gestärkt und heimische Wertschöpfungsketten etabliert werden.