Sichere Radrouten zur Schule im neuen „Schülerradroutennetz“

Die Bedienung ist denkbar einfach: Schule auswählen, Startadresse eingeben und Route berechnen lassen. So einfach zu handhaben ist der „Schülerradroutenplaner“ für den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese sowie Stefanie Hartlep, Projektleiterin bei der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm), haben den Planer heute offiziell unter www.schuelerradrouten.de freigeschaltet.

Radverkehr in Waldeck-Frankenberg stärken
Wer den Schulweg auf zwei Rädern zurücklegt, tut etwas für seine Gesundheit, stärkt die Aufmerksamkeit für den Schultag und agiert umweltbewusst. „Damit Schülerinnen und Schüler auch voller Vertrauen und sicher auf ihre Fahrräder steigen, haben wir für den Landkreis Waldeck-Frankenberg nun ein Schülerradroutennetz erarbeitet“, erklärt Karl-Friedrich-Frese, Erster Kreisbeigeordneter vom Landkreis Waldeck-Frankenberg. Der Radroutenplaner sei ein weiterer wichtiger Schritt, um den Radverkehr im Landkreis – auch für junge Menschen – zu stärken und zur Verkehrswende beizutragen.

„Mit dem Projekt im Landkreis Waldeck-Frankenberg erreichen wir einen weiteren Meilenstein hin zu einem hessenweiten Schülerradroutennetz“, erklärt Verkehrsstaatssekretär Jens Deutschendorf. „Das Schülerradroutennetz ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen sicheren und komfortablen Schulweg und eigenständige Mobilität. 610 weiterführende Schulen in Hessen sind bereits an das Schülerradroutennetz angeschlossen, das mittlerweile eine Gesamtlänge von rund 9.400 Kilometern aufweist.“

Eigenständige und sichere Mobilität
Der „Schülerradroutenplaner“ ist ein Projekt des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement. Dieses ist bei der ivm (Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) angesiedelt und wird durch das Land Hessen bis 2026 mit insgesamt 3,75 Mio. finanziert. Das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen mit kostenfreien Angeboten bei der Umsetzung eines Schulischen Mobilitätsmanagement, um Schülerinnen und Schülern eine eigenständige und sichere Mobilität auf dem Schulweg zu ermöglichen.

Beteiligte Schulen eingebunden
Gemeinsam mit den Schulen im Landkreis Waldeck-Frankenberg wurden mit Unterstützung des beauftragten Fachbüro cooperative aus Kassel für alle Standorte der 25 weiterführenden Schulen Schülerradrouten im Landkreis erarbeitet. An drei dieser Schulen gab es dazu auch vertiefte Projekttage mit den Schülerinnen und Schülern. „Wir haben diejenigen eingebunden, die die Wege und den heute freigeschalteten Routenplaner nutzen sollen“, so Karl-Friedrich Frese. „Gerade im Landkreis war es dabei nicht immer einfach, passende Routen zu finden – umso wichtiger war es, dass wir eine breite Akteursbeteiligung durchgeführt haben.“

Die erarbeiteten Routenvorschläge wurden im Herbst 2022 in sogenannten Schülerradroutenbeiräten mit Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Politik, Verwaltung und Polizei abgestimmt und sind nun durch die ivm als koordinierende Stelle im Schülerradroutenplaner Hessen veröffentlicht. „Dieses Verfahren zur Erstellung von Schülerradroutennetzen ist in nunmehr 16 Landkreisen und allen kreisfreien Städten in Hessen bereits erfolgreich umgesetzt worden. Wir schaffen damit eine gute Grundlage für mehr Vertrauen in das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Schule – auch auf Elternseite“, erklärte Stefanie Hartlep, Projektleiterin bei der ivm.

Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur
Das fertige „Schülerradroutennetz“ umfasst den gesamten Landkreis, immer mit einem fünf-Kilometerradius um die jeweilige Schule. Die Darstellung im Schülerradroutenplaner beinhaltet neben den besten Radrouten auch so genannte Aufmerksamkeitspunkte, die auf besondere Verkehrssituationen hinweisen. Zudem werden in Kürze für die angeschlossenen Schulen Steckbriefe zum Radverkehr vorliegen, unter anderem mit Hinweisen zum Zustand und möglicher Weiterentwicklung der Fahrradabstellanlagen.

Für Schulen und auch Kommunen erschließt die Projektteilnahme großes Potenzial: In den Beiräten fanden Akteure aus Verkehrs- und Schulwelt zusammen und bauen nachhaltige Kommunikationswege auf, die später für weitere Projekte zum Thema Schule und Mobilität genutzt werden können. „Alle beteiligten Kommunen erhalten so wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihrer Fahrradinfrastruktur“, ergänzt Deutschendorf. „Das Vorhaben unterstützt die Förderung des Radverkehrs und unser Bemühen um sichere Schulwege.


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