Hausbau im Wandel: Immobilienmarktbericht 2024 veröffentlicht

Wer noch vor ein paar Jahren ein Haus bauen wollte, stand vor einigen Herausforderungen: Grundstücke waren – wenn überhaupt verfügbar - sofort vergriffen, Baufirmen waren für Jahre ausgebucht und die Preise stiegen aufgrund der hohen Nachfrage immer weiter in die Höhe. Jetzt haben Bauwillige ganz andere Hürden zu überwinden. Hohe Zinskosten und weiterhin hohe Preise brachten den Boom im Häusermarkt bereits vor zwei Jahren langsam zu Fall. Einen Einblick in die aktuelle Marktsituation bietet der Immobilienmarktbericht des Landes Hessen, welchen das Amt für Bodenmanagement gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg vorstellt. Zusätzlich dazu gibt der Landkreis einen Einblick, was die Antragsstellenden eines Bauvorhabens bewegt.

Rund 940 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in 2021 stehen 780 Baugenehmigungen im Jahr 2022 gegenüber. „Anhand von diesen Zahlen kann man schon erkennen, was am Hausbaumarkt in den vergangenen Jahren passiert ist. Im letzten Jahr sind die Zahlen noch weiter zurückgegangen“, erklärt Baudezernent und Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese. Umbaumaßnahmen, die nicht baugenehmigungspflichtig sind, werden in diesen Zahlen nicht dargestellt. „Bei der Industrie sieht das Ganze zum aktuellen Zeitpunkt noch etwas entspannter aus“, sagt Frese weiter.

Prüfung des Standorts sowie die Prüfung der bauplanungsrechtlichen Zulässigkeit und die Klärung, welche Genehmigungen vorher noch einzuholen sind: Diese und noch viele weitere Punkte spielen in einem Baugenehmigungsverfahren von heute eine große Rolle. Firmen und auch Bauwillige mussten in den vergangenen Jahren feststellen, dass Bauvorhaben bis zum Erhalt der Genehmigung stark an Komplexität zugenommen haben. „Aus diesem Grund geben Bauwillige ihre Projekte oft vollständig an Architekten ab“, sagt Frese. „Größere Projekte der Industrie, wie beispielsweise der Logistikpark in Diemelstadt, werden durch unsere Mitarbeitenden aus dem Fachdienst Bauen zudem eng begleitet, damit diese auch zügig und rechtlich einwandfrei umgesetzt werden können.“

Um Bauwillige und Firmen den Zugang zur Antragsstellung zu erleichtern, arbeitet der Fachdienst Bauen daran, die Genehmigungsverfahren zu digitalisieren. Hierzu wird durch die Oberste Bauaufsicht des Landes Hessen ein für alle Landkreise und kreisfreie Städte konzipierte Digitale-Bauplattform zur Verfügung gestellt. Über diese Plattform wird es den Bürgerinnen und Bürgern zukünftig möglich sein, online Bauverfahren zu beantragen. „Aktuell befinden wir uns in der Integration der erforderlichen Schnittstelle zum Datenaustausch zwischen der Plattform und dem kreiseigenen Verwaltungsprogramm“, erklärt Frese.

Darüber hinaus beteiligt sich der Fachdienst Bauen bei der Erstellung der Beteiligungsplattform mit der sich die Träger öffentlicher Belange bei den Genehmigungsverfahren online beteiligen können. Als ersten Schritt zu den digitalen Angeboten wurde bereits die Möglichkeit eröffnet, im Bescheinigungswesen (Vorlage des Standsicherheitsnachweises und anderer Prüfbescheinigungen) im Rahmen der Bauabwicklung die erforderlichen Bescheinigungen und Nachweise auf einer eigenen Plattform der unteren Bauaufsicht zur weiteren digitalen Bearbeitung hochzuladen.

Der Immobilienmarktbericht 2024 gibt noch weitere interessante Einblicke in die aktuelle Marksituation und kann auf der Internetseite des Landes Hessen unter https://gds.hessen.de/ kostenlos unter dem Pfad „Download - Immobilienwerte - Regionale Immobilienmarktberichte - `IMB regional 2024 - `2024 IMB AFB KORBACH“ heruntergeladen werden. 



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