Neues Heimatbrot für Waldeck-Frankenberg 

Mit dem Begriff der Heimat verbinden wir ganz unterschiedliche Dinge. Für die einen ist es der Anblick des vertrauten Kirchturms bei der Rückkehr aus dem Urlaub, für die anderen das seit Generationen von der Familie bewohnte Elternhaus. In einem sind sich aber wohl alle einig: Heimat ist in hohem Maße auch das vertraute Essen, die regionalen Produkte mit ihrem ganz eigenen Geschmack. Hier setzt die Idee des Landkreises Waldeck-Frankenberg mit seinem Fachdienst Landwirtschaft und der Bäckerinnung an: ein „Heimatbrot“ zu kreieren, das mit Produkten aus der Region hergestellt wird und als besondere Zutat auch im Landkreis angebauten Lein enthalten soll.

Bereits Anfang des Jahres wurden in Zusammenarbeit mit der Bäckerei Bienhaus aus Battenberg (Eder) durch den Fachdienst Landwirtschaft die ersten Brotsorten präsentiert, die als Alleinstellungsmerkmal Zutaten enthalten, die fast zu 100 Prozent aus Waldeck-Frankenberg oder direkt benachbarten Landkreisen stammen. Bei der Herstellung dieser Brote wird außerdem Wert darauf gelegt, dass die Verarbeitung der Rohstoffe soweit möglich im Landkreis erfolgt. So soll es auch beim neuen „Heimatbrot“ mit Leinsamen sein, einem gesunden, herzhaft-schmackhaften, mehrere Tage haltbaren Sauerteigbrot von 750 g Gewicht.

Anders als beim bereits angebotenen, ausschließlich bei der Battenberger Bäckerei erhältlichen gleichnamigen Brot wird das Grundrezept des Lein-„Heimatbrots“ allen Waldeck-Frankenberger Bäckereien zur Herstellung zur Verfügung gestellt. Bäckereiinnungsmeister Michael Bienhaus: „Bei der nächsten Innungsversammlung werden wir die Verwendung des heimischen Leinsamens vorschlagen und bei den Betrieben dafür werben, dass viele bei der Aktion mitmachen.“ Den Bäckereien ist es selbstverständlich möglich, das Grundrezept individuell zu ergänzen, so dass es ganz unterschiedliche „Heimatbrote“ auf gleicher Sauerteig- mit-Leinsamen-Basis geben wird.

Für die spezielle Zutat der neuen Backware hat sich Biobauer Christoph Dietzel aus Twistetal-Berndorf im Frühjahr 2021 an den Anbau des Leinsamens gewagt. Auf einem guten Hektar wurde Lein ausgesät, der gut angegangen ist und in seiner vorgesehenen Blütezeit Juni/ Juli leuchtende blau-lila Farbtupfer zwischen die grünen und gelben Getreidefelder setzt. Erntezeit des Leins ist im August/ September, dann muss er abtrocknen, geht zur Aufbereitung in eine Mühle und wird abgepackt.

„Wir freuen uns, dass unsere heimischen Bäckereien in partnerschaftlicher Zusammenarbeit das neue Brot mit kreieren werden“, sagte Landrat Dr. Reinhard Kubat bei der Vorstellung der „Heimatbrot“-Idee im Fachdienst Landwirtschaft und dankte den Handwerksbetrieben für ihre Bereitschaft, an der Umsetzung der Idee mitzuwirken. Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Bäckerinnung sei seit vielen Jahren schon hervorragend, wie auch Innungsmeister Bienhaus bestätigte. Landrat Dr. Kubat und Direktvermarktungsdezernent Friedrich Schäfer hoffen auf eine weite Verbreitung des „Heimatbrots“, angeboten von Bäckereien von Volkmarsen bis Rosenthal und Bad Wildungen bis Willingen quer durch den gesamten Landkreis.