Kein Kompliment

Kein Kompliment!

Der Landkreis nimmt teil an der Kampagne "Kein Kompliment". Ziel ist es, Catcalling, also verbale sexuelle Belästigung, sichtbar zu machen und dafür zu sensibilisieren. Daher sind alle Betroffenen aufgerufen, ihre Erfahrungen an den Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Landkreises zu senden. Diese werden anonymisiert zum Aktionstag gegen Catcalling, am 14. Juni 2024 veröffentlicht - also an den "Tatorten" mit Kreide auf den Boden geschrieben. 



Catcalling. Was ist das eigentlich?

Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche auf offener Straße: Das sind noch eher harmlose Beispiele für die recht niedliche Bezeichnung „Catcalling“. Der Begriff stammt aus der englischen Umgangssprache und bedeutet in etwa „Katzen-Rufen“: Unter Catcalling werden alle sexuell konnotierten Verhaltensweisen bzw. verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum zusammengefasst.


Hey Süße, bleib doch mal stehen!
Ey, geiler Arsch!
Wow, Baby!


Catcalling hat schlimme Auswirkungen!
„Catcalling“ richtet sich hauptsächlich gegen jüngere Frauen. Belästigungen auf der Straße wirken sich bei Betroffenen körperlich und emotional aus: Sie berichteten von Symptomen wie Muskelverspannungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit sowie starker Angst, z.B. vor Vergewaltigung oder davor, die eigene Privatsphäre nicht schützen zu können. Catcalling führt dazu, dass Frauen und Mädchen Bereiche im öffentlichen Raum meiden und sich nicht mehr unbefangen in der Öffentlichkeit bewegen.

Catcalling: ein gesellschaftliches Problem
44 Prozent Frauen und 32 Prozent Männer haben solche sexistischen Angriffe schon erlebt: Das hat eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ergeben. Die meist berührungslose, aufgedrängte Sexualität ist es derzeit noch kein eigener Straftatbestand bzw. keine Ordnungswidrigkeit. In Ländern wie Spanien, Portugal und den Niederlanden ist Catcalling bereits strafbar.


Gleichstellungsbeauftragte gegen Catcalling

Insgesamt sind mehr als 40 Kommunen und Landkreise bundesweit an der Aktion beteiligt. Dort werden Meldungen gesammelt und dokumentiert.